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VÖGEL/884: Gefiederte Weltenbummler brauchen unsere Hilfe! (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 3. April 2013

Gefiederte Weltenbummler brauchen unsere Hilfe!



(Bremen, 3.4.13) Unsere Frühlingsboten Mehl - und Rauchschwalben brauchen unsere Hilfe. Die kleinen Weltenbummler mit ihrem metallisch glänzend, blau-schwarzen Gefieder sind immer stärker werdenden Umwelteinflüssen durch den Menschen in besonderem Maße ausgesetzt.

"Neben dem Vogelfang in südlichen Staaten sind es vor allem die gravierenden Veränderungen im Umfeld von Gebäuden, die für den Rückgang der Mehl- und Rauchschwalben verantwortlich sind" erklärt Heidrun Nolte vom Naturschutzbund Bremen. "Noch sei zwar nicht von einer Bedrohung der beiden Schwalbenarten auszugehen, gleichwohl könne dieses bereits in wenigen Jahren der Fall sein, wenn die gravierenden Veränderungen weiter anhielten" so die Vogelexpertin vom NABU weiter.

"Schwalben haben auf vielen Bauernhöfen nicht einmal mehr eine Chance, Baumaterial für ihr Nest zu finden. Wo früher lehmige Pfützen den Tieren als Baustoffquelle auf Feldwagen und ungepflasterten Höfen dienten, ist heute oft alles asphaltiert oder betoniert. Hinzu kommt ein Mangel an Insekten als Nahrungstiere. Leider werden der Rauchschwalbe, die ihr Nest im Inneren von Gebäuden, etwa in Viehställen, baut, sogar die Einflüge verschlossen. Wir hoffen sehr, dass dieser schlimme Trend nicht anhalten wird, denn es wäre doch furchtbar, wenn wir das lustige Geschwätz der Schwalben im Frühling nicht mehr hören könnten", erläutert Heidrun Nolte.

Im Gegensatz zu Rauchschwalben nisten Mehlschwalben bevorzugt an Außenwänden von Gebäuden, zumeist an geschützten Stellen. Im Regelfall werden dort dann gleich mehrere Nester gebaut, weil die Tiere als sehr "gesellig" gelten.

Neben einem Verzicht auf unnötige Bodenversiegelungen ruft der NABU Bremen dazu auf, Rauchschwalben Einflüge in Ställen zu ermöglichen und Mehlschwalbennester an Außenwänden nicht zu zerstören. Nach ihrer anstrengenden Winterreise sind die Schwalben auf Wohnungssuche und nehmen künstliche Nisthilfen, wie zum Beispiel Schwalbenbretter und Nistnischen am Gebäude gerne an. Ein kleines Brett unter dem Nest schützt die Fassade vor eventueller Verschmutzung durch Schwalbenkot. Die Nisthilfen sind leicht selbst gebaut und bieten direkten Artenschutz vor Ort.

Baupläne hält der NABU in seiner umfangreichen Bauplansammlung bereit, wie auch Tipps zu mehr Natur am Haus in seiner Broschüre "Wohnvergnügen - Für mehr Natur am Haus". Beide Broschüren sind gegen Einsendung von 5 Euro in Briefmarken erhältlich beim NABU Bremen, Contrescarpe 8, 28203 Bremen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 03.04.2013
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Contrescarpe 8, 28203 Bremen
Tel. 0421/3 39 87 72, Fax 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. April 2013