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AKTION/490: Sperrmüll statt Atommüll - Blockade der Urananreicherungsanlage (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 8. Januar 2015

Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
8. Januar 2015

Sperrmüll statt Atommüll - Blockade der Urananreicherungsanlage


Der Widerstand gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau reißt nicht ab. Mit einer kreativen Aktion haben am heutigen Donnerstag (8. Januar) Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner gegen hochgefährliche Urantransporte und für die sofortige Stilllegung der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage in Gronau demonstriert. Die Aktion wurde direkt an der Anlage in Gronau durchgeführt. Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zeigten sich erfreut über die Aktion. Gemeinsam erklärten sie, dass der spontane Protest an der Urananreicherungsanlage ein deutliches Signal in Richtung NRW-Landesregierung sei: Wirtschaftsminister Duin (SPD) ist für die Urananreicherungsanlage verantwortlich und kann die Betriebsgenehmigungen aufheben. Die erste Aktion des Jahres fand am Sonntag in Form eines Neujahrsspaziergangs an der Urananreicherungsanlage statt. Für Karfreitag (3. April) wird ein Ostermarsch vorbereitet, der vor dem Haupttor der Anlage beginnen wird.


Hier die Originalpressemitteilung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der heutigen Aktion:

Am heutigen Morgen gegen 9.30 Uhr wurde die Schienenzufahrt der Urananreicherungsanlage in Gronau unter dem Motto "Sperrmüll statt Atommüll" blockiert. Dabei wurde auf das zur Anlage führende Stichgleis verschiedenster Sperrmüll gestellt. Beschriftet waren die ausgedienten Sofas, Schranktüren, Matratzen und Wäschespinnen mit Sprüchen wie "Sperrmüll gegen Atommüll" oder "Dieser Müll strahlt nicht". Hintergrund der Aktion ist, dass in diesem Jahr die Urenco ein neues Dauerlager für Uranmüll in Betrieb nehmen will.

"Wir wenden uns mit unserer Aktion gegen die Produktion und Einlagerung weiteren radioaktiven Mülls in Gronau. Im Gegensatz zu Sperrmüll strahlt dieser Müll auch nach Milliarden von Jahren noch und kann nicht einfach entsorgt werden.", erklärt eine der beteiligten Atomkraftgegner*innen. "Mit der Blockade soll symbolisch verhindert werden, dass das neue Lager in Betrieb genommen werden kann und Atommüll hier Jahrtausende vor sich hinstrahlt. Unsere Sperrmüllkunst ist nichts gegen Urencos Atommüll."

Die Urananreicherungsanlage in Gronau hat eine unbefristete Betriebsgenehmigung und darf somit unbefristet Atommüll (in Form von abgereichertem Uran) produzieren. Eine neue Lagerhalle wurde im letzten Jahr fertig gestellt - hier soll abgereichertes Uranoxid unbefristet gelagert werden. Andere Lagerungsmöglichkeiten sind keine in Sicht, in Gronau entsteht also ein neues Endloslager. Verbunden ist dies auch mit zahlreichen Urantransporten - das abgereicherte Uranhexafluorid wird erst in eine Konversionsanlage in Pierrelatte in Frankreich gefahren, dort umgewandelt und als Uranoxid zurückgefahren und in Gronau gelagert. "Das ist ein atomarer Wahnsinn. Deshalb gehört die Urananreicherungsanlage sofort stillgelegt," sind sich die Atomkraftgegner*innen einig.


Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, www.aku-gronau.de
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, www.urantransport.de
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), www.bbu-online.de

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 08.01.2015
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Januar 2015

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