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AKTION/588: Gegen das Vergessen - Mahnwache in Gedenken an 31 Jahre Tschernobyl-Katastrophe (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 28. April 2017

Gegen das Vergessen

Mahnwache in Gedenken an 31 Jahre Tschernobyl-Katastrophe


Erfurt. Das Anti-Atom Bündnis Erfurt rief heute auf dem Anger in Erfurt zur jährlichen Tschernobyl-Mahnmache auf. Am 26. April jährte sich eine der katastrophalsten Unfälle der Menschheit zum 31. Mal. Im Jahr 1986 kam es zur Explosion eines Reaktors im Kernkraftwerk Tschernobyl, die bis heute mindestens 4.000 Menschen das Leben kostete. Diese und alle anderen Opfer der Atomkraft sollen nicht in Vergessenheit geraten. Denn heute sind die Gefahren, die von Atomenergie ausgehen, aktueller denn je.


Mahnwache in der Erfurter Innenstadt, davor Absperrband mit Aufschrift 'SPERRGEBIET SUPER GAU' - Fotoquelle: © NABU Thüringen

Fotoquelle: © NABU Thüringen

"Es ist wichtig, an die vielen Opfer der Atomkraft zu erinnern", erklärt Robert Bednarsky, Vorsitzender des BUND Erfurt. "Trotz des Atom-Ausstiegs ist auch für Deutschland das Risiko einer nuklearen Katastrophe noch nicht abgewendet. Vor allem dann nicht, wenn die Bundesregierung deutsche Exporte von Brennelementen an den belgischen Schrottmeiler Tihange genehmigt. Hier muss jede Möglichkeit ergriffen werden, um Sicherheit zu gewährleisten, statt das nukleare Risiko zu erhöhen!"

"Wir müssen aus der Vergangenheit lernen und den weltweiten Atomausstieg vorantreiben", so Yasemin Noyan, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Erfurt. Während Deutschland durch massiven zivilgesellschaftlichen Druck den Atom-Ausstieg beschlossen hat, ist weltweit keine baldige Abkehr von der Atomkraft in Sicht. Auch Staaten innerhalb der Europäischen Union setzen weiter auf Atomkraft und ziehen wie z.B. Frankreich neue Atommeiler hoch. Noyan: "Hier muss Deutschland sein politisches Gewicht nutzen und für den Ausstieg aus der Atomenergie in ganz Europa streiten!"

Doch trotz der großen Gefahr, die von der Atomenergie ausgeht, verschwindet das Thema immer mehr aus dem Blickfeld von Politik und Bevölkerung. "Bei aktuellen politischen Debatten vergessen wir schnell die Dringlichkeit des nuklearen Problems", betont Wolfgang Müßigmann von der Offenen Arbeit. "Während sich immer mehr Atommüll anhäuft, machen ständige Zwischenfälle in vielen europäischen Atomkraftwerken die gefährliche Lage deutlich. Wir dürfen nicht vergessen: Nur das Risiko ist sicher!"

Hintergrund:

Im Anti-Atom Bündnis Erfurt sind die Verbände GRÜNE JUGEND Erfurt, BUND Erfurt, BUNDjugend Thüringen, Offene Arbeit und Naturfreundjugend Erfurt organisiert und treten gemeinsam für den Atomausstieg ein.

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Quelle:
Pressemitteilung, 24.04.2017
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2017

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