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STADT/450: Forschungsprojekt ÖSKKIP integriert Ökosystemleistungen in die Stadtplanung (idw)


HafenCity Universität Hamburg - 08.08.2017

Forschungsprojekt ÖSKKIP integriert Ökosystemleistungen in die Stadtplanung


In der derzeitigen Praxis der Stadtplanung wird die Bedeutung von Ökosystemleistungen unzureichend in Entscheidungsprozessen berücksichtigt. Schwerpunkte des neuen Forschungsprojekts ÖSKKIP unter der Leitung der HafenCity Universität Hamburg (HCU) liegen daher in der Kommunikation und Einbindung des Konzeptes der Ökosystemleistungen in Planungsverfahren und Prozesse der Stadt- und Regionalentwicklung.


Foto: © Magdalena Pudimat

Häuser in der ÖSKKIP-Projektregion Rostock
Foto: © Magdalena Pudimat

Saubere Luft, schattige Parks, die Bestäubung von Pflanzen, Trinkwasser: Die biologische Vielfalt schafft zahlreiche Leistungen, die der Mensch jeden Tag nutzt - und die durch Auswirkungen des Klimawandels gefährdet sind. Solche Ökosystemleistungen brauchen gerade Stadtbewohnerinnen und -bewohner für ihr Wohlbefinden und die Aufrechterhaltung ihrer Gesundheit. In der derzeitigen Praxis der Stadtplanung wird ihre Bedeutung jedoch unzureichend in Entscheidungsprozessen berücksichtigt. Schwerpunkte des neuen Forschungsprojekts ÖSKKIP unter der Leitung der HafenCity Universität Hamburg (HCU) liegen daher in der Kommunikation und Einbindung des Konzeptes der Ökosystemleistungen in Planungsverfahren und Prozesse der Stadt- und Regionalentwicklung. Gleichzeitig soll das Projekt den Schutz der biologischen Vielfalt in Stadtregionen unter dem Einfluss des Klimawandels stärken. Auch wird untersucht, inwiefern durch den sinnvollen Einsatz von Ökosystemleistungen den Folgen des Klimawandels in Stadtregionen begegnet werden kann.


Foto: © ifuplan

Park in der ÖSKKIP-Projektregion München
Foto: © ifuplan

Wenn es darum geht, Wirtschaft und Politik von der Notwendigkeit zu überzeugen, die biologische Vielfalt stärker zu schützen, ist die Erhaltung von Ökosystemleistungen ein überzeugendes Argument: Beim Schutz der Vielfalt des Lebens auf der Erde geht es nämlich nicht ausschließlich darum, Arten und Lebensräume um ihrer selbst willen zu schützen. Es geht auch darum, die Fähigkeit der Natur zu erhalten, diejenigen Leistungen herzustellen, von denen der Mensch existenziell abhängig ist. Die im Mai 2011 verabschiedete EU-Biodiversitätsstrategie 2020 legt die Erhaltung von Ökosystemen und Ökosystemleistungen durch Maßnahmen und Ziele fest. Das Projekt ÖSKKIP ist als Teil der Nationalen Strategie zum Schutz der Biologischen Vielfalt (NBS) Anfang 2017 gestartet und wird für rund 4 Jahre an der HCU Hamburg mit 1,26 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Weitere Projektbeteiligte sind neben der HCU Hamburg das Institut für Physische Geographie und Landschaftsökologie der Leibniz Universität Hannover sowie das Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung (ifuplan), München.

Dr.-Ing. Sonja Deppisch nimmt an der HCU Hamburg die Verbundkoordination wahr: "Im Projektteam haben wir eine sehr gewinnbringende Zusammensetzung sowohl aus unterschiedlichen Disziplinen, als auch aus anwendungs- und forschungsorientierten Partnerinstitutionen, die sich sehr gut bei der Bearbeitung der Fragestellung sowie der Zusammenarbeit mit der Praxis in ausgewählten Stadtregionen ergänzen."

Das Forschungsprojekt erfasst Ökosystemleistungen beispielhaft in den Regionen Rostock und München sowie ausgewählten umliegenden Städten kleiner und mittlerer Größe. Mittels vorhandener Daten und partizipativer räumlicher Erhebungen und Bewertungen werden die Bereitstellung von Ökosystemleistungen sowie mögliche Einflüsse des Klimawandels auf die Ökosystemleistungen und die Biodiversität skizziert. Um die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit in der Planung sowie Stadt-Umland-Kooperationen zu fördern, entwickelt das Projektteam Kommunikationsinstrumente. Diese sollen auch dazu beitragen, den gesellschaftlichen Stellenwert von Ökosystemleistungen und Biodiversität zu erhöhen. ÖSKKIP steht daher als Abkürzung für "Ökosystemleitungen von Stadtregionen - Kartieren, Kommunizieren und Integrieren in die Planung zum Schutz der biologischen Vielfalt im Klimawandel".

Deppisch: "Mit den am Ende herausgearbeiteten konkreten Handlungsempfehlungen für die räumliche Planungspraxis zur Integration von Ökosystemleistungen leistet ÖSKKIP einen nachhaltigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Stadtregionen."



Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.hcu-hamburg.de/presse/news/news/#274

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder unter:
http://idw-online.de/de/news679305
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1031

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
HafenCity Universität Hamburg, Marina Brink, 08.08.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. August 2017

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