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ENERGIE/1330: Auch ohne neue Kohlekraftwerke gehen in Deutschland die Lichter nicht aus (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 29. September 2009

Auch ohne neue Kohlekraftwerke gehen in Deutschland die Lichter nicht aus!


Eine neue Studie des Umweltbundesamtes (UBA) belegt nochmals, dass auch ohne den Bau neuer Kohlekraftwerke, von denen derzeit in Niedersachen sieben Projekte in Planung sind, keine so genannte Stromlücke entstehen wird. Die Versorgungssicherheit für Haushalte und Industrie ist auch dann gewährleistet, wenn es beim geplanten Ausstieg aus der Atomenergie bleibt. Selbst beim Verfehlen der Ausbauziele für die erneuerbaren Energien besteht nach Ergebnissen des UBA kein Handlungsdruck, umwelt- und klimaschädliche Kohlekraftwerke ohne Kraft-Wärme-Kopplung zu bauen.

"Das Umweltbundesamt bestätigt damit noch einmal unsere Position, dass der Bau ineffizienter Dreckschleudern in Niedersachsen nicht erforderlich ist um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern" betont Stefan Ott, Sprecher des BUND Landesverbandes Niedersachsen e.V. Die Ergebnisse des UBA belegen - so der BUND - auch, dass es unredlich ist, die Kohlekraftwerke gegen die Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke auszuspielen. "Wir brauchen beide Technologien nicht! Auch wirtschaftliche Gründe für den Bau neuer Kohlekraftwerke können kaum ins Feld geführt werden, denn wir haben in Niedersachsen noch reichlich ungenutzte Potenziale an regenerativen Energien. Deren systematische Aktivierung würde besonders im Bereich kleinen und mittelständischen Unternehmen viele Arbeitsplätze und entsprechende Wirtschaftsleistung schaffen" betont Stefan Ott.

Das Umweltbundesamt kündigt seine Studie wie folgt an:

"Die Stromversorgung ist sicher - trotz Atomausstiegs und ohne in den nächsten Jahren zusätzliche fossile Kraftwerke ohne Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bauen zu müssen. Das ist Ergebnis der aktuellen Studie "Klimaschutz und Versorgungssicherheit" des Umweltbundesamtes (UBA). Vor allem besteht kein Bedarf an zusätzlichen Grundlastkraftwerken. Das gilt selbst unter konservativen Annahmen zum Ausbau der erneuerbaren Energien und der KWK sowie zur Entwicklung des Stromverbrauchs in den nächsten Jahren. Um neben der Versorgungssicherheit auch die langfristigen Klimaschutzziele zu erreichen, muss sich die Stromversorgung grundlegend wandeln. Zentrale Elemente sind neben dem Atomausstieg: mehr erneuerbare Energien, weniger Stromverbrauch durch mehr Effizienz, der Ausbau der KWK und eine Verlagerung hin zu weniger CO2-intensiven Brennstoffen wie Gas. Erneuerbare Energien müssen langfristig den überwiegenden Teil des Stroms erzeugen. Die Potentiale hierfür sind sowohl in Deutschland als auch weltweit vorhanden."

Dem ist aus Sicht des BUND nichts hinzu zu fügen.

Die Studie des UBA ist auf folgenden WWW-Seiten einzusehen:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer&Suchwort=3850


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Quelle:
Presseinformation vom 29.09.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2009