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FORSCHUNG/269: Umweltfreundlichere Busse und Lkw - Neues Testlabor für CO2-Emissionen (KEG)


Europäische Kommission - Brüssel, den 13. März 2009

Umweltfreundlichere Busse und Lastkraftwagen!

Die Forschungsstelle der Kommission eröffnet ein neues Testlabor für CO2-Emissionen


Der für Wissenschaft und Forschung zuständige Kommissar Janez Potocnik eröffnet heute eine neue Anlage zur Prüfung des Kraftstoffverbrauchs von Lastkraftwagen und Bussen. In der neuen Anlage "VELA 7" in der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Kommission in Ispra (Norditalien) werden Luftwiderstand, Reibung zwischen Reifen und Fahrbahn sowie Vollgaszyklen von realen Sattelzügen bis zu 40t oder Bussen bis zu 12m Länge realistisch simuliert. Sie kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn bis zum 1. April 2010 müssen Leitlinien für die Umsetzung neuer Emissionsnormen, vor allem die EURO-VI-Norm für Schwerlaster, festgelegt werden.

"Unterstützt von eigenen Experten bekämpft die Europäische Kommission den Klimawandel mit Worten und Taten, und zwar sowohl auf politischer Ebene als auch im Bereich der Wissenschaft! Die Forschungsstelle der Kommission liefert zuverlässige und unabhängige Daten, die die Grundlage für die Vorgaben der EU-Umweltverordnungen zur Bekämpfung der Luftverschmutzung und zur Verringerung der negativen Auswirkungen des Straßenverkehrs bilden", erklärte Forschungskommissar Janez Potocnik. "Heute werden im Güterverkehr mit Lastkraftwagen in Europa 1888 Milliarden Tonnenkilometer pro Jahr zurückgelegt; durch sparsamere Lkw wird der Kraftstoffverbrauch erheblich gesenkt. Die neue Testanlage wird einen wichtigen Beitrag zu den diesbezüglichen Prioritäten der Kommission leisten."

Die neue Hochtechnologie-Testanlage - das insgesamt siebte Labor für Fahrzeugemissionen (Vehicle Emission Laboratories, VELA) - verfügt über einen leistungsstarken Rollenprüfstand in einer Klimakammer und soll Abgase von Schwerlastern mit erstklassigen Messinstrumenten testen. Dank dieser Anlage, in der mit sehr realitätsnahen Prüfzyklen gearbeitet wird, können die GFS-Forscher die Herausforderungen bei der Umsetzung derzeitiger und der Entwicklung künftiger Emissionsnormen für Lastkraftwagen und Busse angehen.

VELA-7 ist eine der fortgeschrittensten Anordnungen dieser Art weltweit und wird unabhängige, genaue und unverzerrte Prüfergebnisse liefern. Die Messinstrumente von VELA 7 gehen weit über das hinaus, was einfache Motorenprüfstände bieten, und können ein breites Spektrum alternativer Kraftstoffe und Abgasnachbehandlungssysteme an bestehenden und künftigen Lkw-Konfigurationen testen. So wird ein umfassender Überblick - quantitativ wie qualitativ - über die Emissionen des gesamten Spektrums von Schwerlastern in der EU geliefert, der die Voraussetzung für die wirksame Verringerung dieser Emissionen bildet. Mit moderner Spektroskopie und anderen Technologien können die wichtigsten gasförmigen Bestandteile und der Feinstaub in den Abgasen detailliert analysiert werden.

Die GFS hat bereits entscheidende Unterstützung bei der Ausarbeitung von europäischen Rechtsvorschriften zur Verringerung der Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr geleistet. Erst vor kurzem wirkte sie an der detaillierten Umsetzung der CO2-Emissionsgrenzwerte für Personenkraftwagen mit, die vom Rat und vom Europäischen Parlament im Dezember 2008 verabschiedet wurde.

Der umweltfreundliche Straßenverkehr ist ein wichtiger Bestandteil des Europäischen Konjunkturprogramms der Kommission (1), in dem drei öffentlich-private Partnerschaften im Bereich Forschung angekündigt werden. Eine dieser Partnerschaften, die "Europäische Initiative für umweltfreundliche Kraftfahrzeuge", bezieht sich auf alle Arten von Kraftfahrzeugen sowie die Entwicklungsinfrastruktur und -technologie für sauberen und effizienteren Landverkehr im weiteren Sinne.

Weitere Informationen unter:
http://ec.europa.eu/dgs/jrc/index.cfm?id=5420

(1) http://ec.europa.eu/commission_barroso/president/pdf/Comm_20081126.pdf


http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/09/401&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

© Europäische Gemeinschaften, 1995-2008


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Quelle:
Pressemitteilung IP/09/401, 17.03.2009
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2009