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HEIZUNG/036: Feinstaub-Filter der Fachhochschule Gelsenkirchen serienreif (idw)


Fachhochschule Gelsenkirchen - 27.07.2009

Effizienter Feinstaub-Filter aus Fachhochschule Gelsenkirchen serienreif


Wissenschaftler der Fachhochschule Gelsenkirchen haben einen kleinen, kompakten Feinstaubfilter für Holzfeuerstätten erfunden. Das Besondere: Der Filter reinigt sich automatisch selbst, lässt sich nachrüsten, eignet sich auch für kleine Anlagen und ist besonders sicher. Damit können jetzt auch kleinere Nutzungseinheiten wie Einfamilienhäuser zum Umweltschutz beitragen. Für die Fachhochschule Gelsenkirchen hat PROvendis einen Lizenzvertrag über die Erfindung mit der Firma Schräder Abgastechnologie, Kamen, ausgehandelt. Jetzt geht der Filter in Serie.

Gelsenkirchen. Feinstaub, der bei der Verbrennung von Biomasse - etwa von Holzpellets und Hackschnitzeln - entsteht, muss gemäß den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten mit entsprechenden Filtern aus dem Abgas entfernt werden. Bisher gab es solche Filter mit entsprechenden Sicherheitsstandards allerdings nur für große Holzfeuerstätten mit einer Kapazität von weit über 50 Kilowatt wie sie etwa in Mehrfamilienhäusern vorkommen.

Im Labor für Immissionsschutz der Fachhochschule Gelsenkirchen haben Tobias Böhm, Hermann Kuhrmann und Julius Rawe einen nass reinigenden Elektrofilter erfunden, der sich für Holzfeuerstätten mit Leistung ab 15 Kilowatt bis 150 Kilowatt und damit auch für Einfamilienhäuser eignet. "Durch den Einsatz des Filtersystems werden solche Feuerstätten in Zukunft deutlich geringere Feinstaubemissionen aufweisen" sagt Hermann Kuhrmann vom Labor für Immissionsschutz. Zumal der Filter auch nachrüstbar ist! Weitere Vorteile des Filtersystems, das nun als "AL-Top" bei der Firma Schräder in Serie geht: Mit niedrigem Strom- und Wasserverbrauch sowie hohem Automatisierungsgrad erzielt das Filtersystem eine hohe Reinigungsleistung bei geringem Wartungsaufwand: Die Filterverschmutzung wird über eine spezielle Druckmessung erfasst. Ist ein bestimmter Schwellenwert erreicht, wird der Filter mit Sprühwasser gereinigt. So ist eine kontinuierliche Säuberung der Abscheideoberfläche - hierbei handelt es sich um die Oberfläche der Späne - gewährleistet. Vorteil: Die bei anderen Elektrofiltern erforderliche manuelle Reinigung und Entsorgung des Staubs entfällt.

Nach der Reinigung nimmt der AL-Top automatisch wieder den Betrieb auf: Der effiziente Reinigungsvorgang basiert auf dem elektrotechnischen Prinzip der Koronaentladung: Die Staubpartikel werden im Filtersystem elektrostatisch aufgeladen und an der Filterschüttung - das sind spezielle Metallspäne - angelagert. Schließlich ist eine weitere positive Eigenschaft des Filters sein hoher Sicherheitsstandard: Kommt es während des Betriebs zu Störungen, wird die Kesselanlage über ein Störungssignal ausgeschaltet. Gefahren durch Abgasrückstau oder Austritt werden dadurch gebannt. Bei den zahlreichen Vorteilen verwundert es nicht, dass der Al-Top bereits stark nachgefragt wird: "Besonders groß ist das Interesse von Biomassekesselherstellern aus dem In- und Ausland", sagt Tobias Böhm. Aber auch von der Nachfrage gewerblicher und privater Anwender berichtet der Diplom-Versorgungstechniker. Böhm wurde quasi zusammen mit der Lizenz von der FH Gelsenkirchen eingekauft und arbeitet jetzt bei der Firma Schräder Abgastechnologie.

Autorin: Katja Stiegel, Provendis


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.provendis.info
http://www.fh-gelsenkirchen.de
http://www.schraeder.com
http://www.innovation.nrw.de/
http://www.signo-deutschland.de/
http://www.bmwi.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/pages/de/image96780
Das Serienprodukt des Feinstaubfilters "AL-Top" präsentieren Hermann Kuhrmann, Tobias Böhm und Julius Rawe (v.l.n.r.)
bei der Firma Schräder Abgastechnologie, Kamen. Der kompakte Filter für Holzfeuerstätten (Feuerung mit
Holzpellets oder Hackschnitzeln) eignet sich auch für kleine Nutzungseinheiten wie Einfamilienhäuser.

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news327405

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution287


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Fachhochschule Gelsenkirchen, Dr. Barbara Laaser (Pressestelle), 27.07.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juli 2009