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ARTENRAUB/015: Ostpazifik - Kritik an Schonzeiten für ostpazifischen Thunfisch (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 17. November 2010

Ostpazifik: Kritik an Schonzeiten für ostpazifischen Thunfisch


San Salvador, 17. November (IPS) - Die Interamerikanische Kommission für tropischen Thunfisch (IATTC) mit Sitz in Kalifornien hat neue Schonzeiten für drei international gefragte Thunfischarten des Ostpazifik beschlossen. Nach Ansicht von Umweltschützern reichen die Beschränkungen jedoch bei weitem nicht aus, um das Überleben der weltweit bedrohten Speisefische zu sichern.

Nach dem Beschluss der IATTC gilt das Fangverbot für die kommenden drei Jahre an jeweils 62 Tagen während der Laich- und Wachstumszeit von jungem Thun. Es betrifft alle 20 Mitglieder: Belize, China, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Frankreich, Guatemala, Japan, Kanada, Kolumbien, Mexiko, Nicaragua, Panama, Peru, Südkorea, Taiwan, USA, Vanuatu, Venezuela und die EU.

Wie Sari Tolvanen von der Greenpeace-Meereskampagne in Amsterdam erklärte, sind 62 Tage für die Erholung der Thunfischbestände viel zu kurz. Die Fangflotten, die unökologische Ringwadennetze benutzten, seien 75 Prozent des Jahres auf Beutezug. Den Rest der Zeit setzten sie ihre Fangaktivitäten ohnehin aus, um ihre Schiffe zu warten. Die auch als Beutelnetze bekannten Fangvorrichtungen werden vor allem deshalb kritisiert, weil sie jede Menge Beifang produzieren.

Die 'International Seafood Sustainability Foundation' (ISSF), ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Umweltschützern und Fischereiunternehmen, gibt auf ihrer Webseite Auskunft über den Zustand der weltweiten Thunfischbestände. Die Gelbflossen- und der Großaugenthunfisch im Ostpazifik sind gelb markiert. Das bedeutet, dass diese beiden Arten eine weitere Erhöhung der Fangaktivitäten nicht verkraften würden. Die Bestände des Echten Bonito hingegen sind noch im grünen Bereich.

Im vergangenen Jahr wurden im Ostpazifik 595.000 Tonnen Thun gefangen. Das entsprach 14 Prozent des weltweiten Fangs - Tendenz steigend. So warnt die IATTC in ihrer Resolution, dass der Thunfischfang im Ostpazifik zunimmt und eine exzessive Fischerei die Bestände reduzieren werde. (Ende/IPS/kb/2010)


Links:
http://www.iattc.org/PDFFiles2/Resolutions/C-09-01-Tuna-conservation-2009-2011.pdf
http://iss-foundation.org/tsm
http://ipsnews.net/news.asp?idnews=53573


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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 17. November 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. November 2010