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ARTENSCHUTZ/068: Fliegende Nashörner - Umsiedlung in sicheres Gebiet (WWF Magazin)


WWF Magazin, Ausgabe 1/2012
WWF Deutschland - World Wide Fund For Nature

Artenschutz

Fliegende Nashörner


Trauriger Rekord in Südafrika: 2011 wurden so viele Nashörner gewildert wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Bis Ende Oktober waren 341 getötete Tiere gefunden worden. Hauptgrund ist die immer weiter steigende Nachfrage nach Nashornpulver als vermeintlichem Arzneimittel. Kurz zuvor hatten Wissenschaftler des WWF bestätigt, dass in Vietnam das letzte Java-Nashorn auf dem asiatischen Festland erschossen und ohne Horn aufgefunden wurde. Jetzt gibt es nur noch eine einzige Population von etwa 50 Tieren auf der Insel Java. Längst sind Wilderer international vernetzt: Auch die Hörner aus Südafrika gehen auf illegalem Weg vor allem nach Vietnam, wo sie als Allheilmittel gelten. Susanne Honnef, Artenschutzexpertin beim WWF Deutschland: "Die Wildereikontrollen sind viel zu lasch und die bestehenden Gesetze werden nicht durchgesetzt. Zugleich ist in einigen Provinzen Südafrikas der Export von Jagdtrophäen noch immer erlaubt. Das begünstigt den Schmuggel."

Die zunehmende Wilderei gefährdet die bereits erzielten Erfolge beim Artenschutz im südlichen Afrika. Seit 2003 versuchen Naturschützer mit einem aufwändigen Aussiedlungs-Programm den Bestand an Spitzmaulnashörnern in Südafrika zu vergrößern. Zugleich bieten die neuen Lebensräume auch größeren Schutz vor Wilderern. Insgesamt sieben neue Populationen mit mehr als 120 Tieren wurden seitdem bereits erfolgreich ausgesiedelt.

Die jüngste Umsiedlung von 19 Spitzmaulnashörnern fand im Herbst 2011 statt - per Helikopter. Die Beine himmelwärts an einem Seil baumelnd und die Augen verbunden, wurden die bis zu 2000 Kilogramm schweren Dickhäuter aus dem schwer zugänglichen Hügelland der östlichen Kap-Provinz ausgeflogen. Bei dieser Methode stehen die Tiere kürzer unter Narkoseeinfluss und müssen nicht so lange über sehr holprige Pisten transportiert werden. Nach zehn Minuten und 25 Flugkilometern fuhren Spezialfahrzeuge die lebende Fracht weitere 1000 Kilometer in die neue Heimat nach Limpopo. CP/MAD


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

Gut gesichert - Seit 2003 werden Spitzmaulnashörner in neue und sichere Lebensräume ausgeflogen. Das dauert nur zehn Minuten und erspart den Tieren erhebliche Strapazen.


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Quelle:
WWF Magazin 1/2012, Seite 4
Herausgeber:
WWF Deutschland
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Die Zeitschrift für Mitglieder und Freunde der
Umweltstiftung WWF Deutschland erscheint vierteljährlich


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2012