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KLIMA/490: Marrakesch feiert Inkrafttreten des Paris-Abkommens - "Tag Eins der neuen Klimawelt" (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 15. November 2016

Marrakesch feiert Inkrafttreten des Paris-Abkommens - "Tag Eins der neuen Klimawelt"


Marrakesch/Berlin: In die heute beginnende Arbeit der Vertragsstaaten des Pariser Klimaabkommens setzt Hubert Weiger, der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), große Erwartungen. "Marrakesch feiert heute das Paris-Abkommen. Morgen wacht die Welt verkatert auf, wenn die Regierungen nicht entschlossener handeln. Dafür bedarf es konkreter Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgase schon im Zeitraum vor 2020. Für Deutschland bedeutet dies, dass wir Kohlekraftwerkskapazitäten von 15 Gigawatt zusätzlich vor 2020 abschalten müssen", sagte Weiger.

Ab sofort seien sämtliche Vertragsstaaten des Paris-Abkommens gefordert, ihre eigenen Beiträge zum globalen Klimaschutz umsetzen und zu erhöhen. "Die nationalen Klimaschutzpläne sind sehr unterschiedlich und können noch kaum miteinander verglichen werden. Außerdem genügen sie nicht, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Die Vertragsstaaten müssen sich jetzt an die Ausgestaltung des Abkommens machen, um sicherzustellen, dass die Pläne miteinander vergleichbar sind und in den nächsten zwei Jahren verbessert werden. 2018 müssen alle Regeln stehen und die nationalen Pläne so verbessert sein, dass sie tatsächlich einen fairen Beitrag zur Erreichung des Pariser Ziels leisten", sagte Weiger.

Die reicheren Staaten müssten außerdem zusichern, dass es mit dem neuen Klimaschutzvertrag genug Unterstützung für jetzt schon vom Klimawandel betroffene Länder gebe. Nur dann sei das auch wegen der Umweltschäden weiter wachsende Problem globaler Migration zu lösen.

"Heute ist Tag Eins der neuen Klimawelt. Der Marrakesch-Gipfel zeigt, dass alle Staaten, nur nicht die USA, eine positive Rolle in dieser Welt spielen wollen. Die zu befürchtende Schwächung des Engagements der USA beim Klimaschutz überschattet die Umsetzung des Paris-Vertrags, wird diese jedoch nicht gefährden. Wir erwarten, dass die neue Position der USA andere große Treibhausgas-Verursacher wie beispielsweise China dazu bringt, sich noch stärker als bisher für erneuerbare Energien zu engagieren", sagte der BUND-Vorsitzende.

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Quelle:
BUND-Pressedienst, 15.11.2016
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2016

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