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BIENEN/102: Varroa - Unregelmäßigkeiten beim Innovationsförderprogramm (Honighäuschen)


Imkerei Honighäuschen

NEWSLETTER - Bonn, den 4. März 2010


Varroa - Unregelmäßigkeiten beim Innovationsförderprogramm

Das Thema Varroa und die dadurch verursachten Schäden an den Bienen beschäftigt die Imker seit nunmehr drei Jahrzehnten und es ist kaum ein Ende in Sicht. Die Varroamilbe verursacht jährlich Schäden in Millionenhöhe in der Imkerei, sie überträgt Krankheiten Umso mehr horchen die Imker auf, wenn neue Therapien und innovative Ideen auch aus wissenschaftlichen Kreisen auftauchen.

Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Fördergeldern aus dem Programm Innovationsförderung? Das von Dr. Giese vorgestellte Projekt scheint ein solcher überprüfenswerter Ansatz zu sein, er geht völlig neue Wege in der Bekämpfung der Varroamilbe und reichte einen Antrag zur Bewilligung von Fördergeldern in Höhe von 4,5 Millionen EURO aus dem Programm zur Innovationsförderung des Bundes ein. Dieser wurde unter Begleitumständen abgelehnt, die es nach Ansicht des Antragstellers und seiner Anwälte rechtfertigen, mittels Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Bonn und dem Oberverwaltungsgericht Köln Klärung in den Sachverhalt zu bringen.

Projekt und Kontaktdaten:
{$styles.content.links.wrap}www.honigmet.de/media/images/popup/Projekt-Giese.pdf
(Link: http://www.honighaeuschen.de/index.php?id=378&rid=t_16796&mid=93&aC=afb9806f&jumpurl=-2 )

Für den Laien mag es auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar sein, aber es hängt ein ganzer Rattenschwanz und viel Geld an dieser Angelegenheit. Gesetzt der Fall, es entstünde aus dem Projekt von Dr. Giese ein wirksames und leicht anwendbares Mittel gegen die Varroose, so gäbe es einen gigantischen Markt weltweit. Die Varroamilbe verusacht nicht nur in Deutschland riesige Schäden, auch in den USA und anderen europäischen und asiatischen Ländern fallen der Varroamilbe Millionen Bienenvölker zum Opfer.

Dr. Giese hat seine Ideen bereits patentieren lassen, es geht aber auch darum, zu verhindern, daß Ideen ins Ausland abfließen und dort umgesetzt werden - es wäre nicht das erste Mal. Nun hat sich die Bundestagsabgeordnete Dr. Kirsten Tackmann eingeschaltet und stellt Fragen an die Bundesregierung. Schließlich geht es in dem Verfahren um viel Geld und die Abgeordnete Dr. Tackmann will wissen, inwieweit es in dem Verfahren nicht mit rechten Dingen zugegangen ist.

{$styles.content.links.wrap}http://www.kirsten-tackmann.de/show/3153592.html
(Link: http://www.honighaeuschen.de/index.php?id=378&rid=t_16796&mid=93&aC=afb9806f&jumpurl=-4 )

Maisbeizmittel/Studie aus der Schweiz mit geringer Aussagekraft

Vor einiger Zeit hatte Dr. Tackmann ebenfalls eine Bewertung der Bundesregierung im Hinblick auf die in der Schweiz durchgeführte Bienenmonitoring-Studie eingefordert und diese nun auch erhalten. In Imkerkreisen wurde - wie auch von mir entsprechend veröffentlicht - die Aussagekraft dieser Studie stark bezweifelt.

{$styles.content.links.wrap}http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/agrar_news_themen.php?SITEID=1140008702&Fu1=1267440587
(Link: http://www.honighaeuschen.de/index.php?id=378&rid=t_16796&mid=93&aC=afb9806f&jumpurl=-6 )

Staatssekretär Dr. Gerd Müller schätzt die Aussagekraft dieser Studie als nicht sehr hoch ein und ordnet ihr dementsprechend keine Auswirkungen auf die Zulassung insektizider Beizmittel zu. Vielmehr ist in seiner Antwort die Rede davon, daß die die Studie eher die zurzeit herrschende Unsicherheit bezüglich der Bewertung und der Folgen der Staubentweicklung und der Guttation von Neonicotinoiden zur Behandlung von Maissatgut widerspiegelt. Wörtlich heißt es: "Die Studie liefert somit keinen belastbaren Beleg für oder gegen die Zulassungsfähigkeit von Neonicotinoiden zur Behandlung von Maissaatgut." Das Deutsche Maiskomittee, welches vergangene Woche in diversen Publikationen auf die nunmehr offiziell als schwach eingestufte Berner Studie als Quelle für die Unbedenklichkeit von Neonicotinoiden bei sachgerechter Anwendung verwies, wird also neue Belege finden müssen, will es weiterhin die Verwendung des Agrogiftes Clothianidin fördern und fordern, welches 7000mal giftiger als DDT ist.


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Quelle:
Bioland-Imkerei Honighäuschen
Newsletter, 4. März 2010
Estermannstraße 139, 53117 Bonn
Tel.: 0228/4220850, Fax: 0228/4220860
E-Mail: imkerei@t-online.de
Internet: www.honighaeuschen.de, www.honigmet.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2010