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CHEMIE/237: Explosions- und terrorismussicherer Stickstoffdünger (BBU AK Wasser)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 901 vom 24. Oktober 2008 28. Jahrgang

Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

Explosions- und terrorismussicherer Stickstoffdünger


Mit Stickstoffdüngern kann man nicht nur das Grundwasser mit Nitrat anreichern, man kann auch Bomben aus Stickstoffdüngemitteln basteln. Das US-Unternehmen Honeywell hat am 23.09.08 bekannt gegeben, dass ihm die Herstellung hochwirksamer, aber sichererer Düngemittel auf Ammoniumnitratbasis mit einem erheblich geringeren Sprengstoffpotenzial gelungen sei. Selbst als der neue Ammoniumsulfatnitrat-Dünger mit Heizöl gemischt wurde - ein übliches Verfahren, um Ammoniumnitrat als Sprengstoff zu nutzen - war er nicht explosionsfähig. Bei der Herstellung bombensicherer Stickstoffdünger arbeitet Honeywell mit dem US-Heimatschutzministerium und dem US-amerikanischen Amt für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives) zusammen, um Testverfahren zur Bewertung des Sprengstoffpotenzials dieses neuen Düngemittels zu entwickeln. Das neue Verfahren habe bereits die SAFETY-Act-Kennzeichnung des US-Heimatschutzministeriums (Department of Homeland Security, DHS) erhalten. Der "Support Antiterrorism by Fostering Effective Technologies Act", war nach 9-11 verabschiedet worden, um Anreize für die Entwicklung und den Einsatz von Antiterror-Technologien zu bieten und mögliche Sicherheitsbedrohungen der USA zu verringern.

Zur Frage, ob der neue Stickstoffdünger auch die Nitratgefährdung des Grundwassers reduziert, äußerte sich die Honeywell-Pressemitteilung nicht - aber man kann ja mal diesbezüglich in den USA anrufen; und zwar bei Peter Dalpe; Tel.: 001-973-455-4908 E-Mail: peter.dalpe@honeywell.com


Zahlreiche Pilotprojekte haben sich in den letzten Jahren damit beschäftigt, wie der Eintrag von Agrochemikalien ins Grundwasser reduziert werden kann. Eine Materialsammlung über entsprechende Pilotprojekte (insbesondere im Mais- und Weinbau) kann bei uns gegen VOREINZAHLUNG von 10 angefordert werden.


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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 901/2008
Herausgeber:
Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)
Rennerstr. 10, D-79106 Freiburg
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E-Mail: nik@akwasser.de
Internet: http://www.akwasser.de

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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. März 2009