Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → LANDWIRTSCHAFT


MELDUNG/310: Langzeitforschungsprojekt bringt den Wald zurück auf den Acker (idw)


Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde - 14.11.2017

HNEE-Studierende bringen den Wald zurück auf den Acker


Auf einer Agroforstfläche sollen im Rahmen eines Langzeitforschungs- und Modellprojekts Gehölze mit landwirtschaftlichen Kulturpflanzen kombiniert werden. Positive Effekte für den Wind- und Erosionsschutz sollen Landwirte langfristig überzeugen. Die erste Baumpflanzaktion findet am 18./19. November 2017 statt.

Bäume auf dem Acker? - "Jawohl", findet eine Forschungsgruppe an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), die derzeit eine Agroforstfläche als Langzeitforschungs- und Modellprojekt im Löwenberger Land (Brandenburg) anlegt. An zwei Wochenenden (18./19.11.17 und 02./03.12.17) werden dazu Baumreihen auf die landwirtschaftlich genutzte Projektfläche in Großmutz im Landkreis Oberhavel gepflanzt. Die öffentlichen Pflanzaktionen finden jeweils täglich zwischen 10 und 16 Uhr statt.

In der innovativen Lehr- und Lernform "Agroforst: Modellprojekt in Brandenburg" kommen Studierende aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, um ein Agroforstsystem auf einer landwirtschaftlichen Fläche anzulegen. Koordiniert von Prof. Dr. Tobias Cremer und Dr. Ralf Bloch sollen Grundsteine für eine wissenschaftliche Langzeitstudie über potenziell mehrere Jahrzehnte gelegt werden. "In Deutschland ist der Flächenanteil von Agroforstflächen an landwirtschaftlich genutzten Flächen mit 1,6% sehr gering und es besteht großer Forschungsbedarf. Hier setzen Studierende der HNEE an", beschreibt Prof. Dr. Tobias Cremer das Forschungsvorhaben. Darüber hinaus solle das Projekt als modellhaftes Praxisprojekt durch seine positive Wirkung Landwirte und politische Vertreter*innen überzeugen, Bäume zurück auf den Acker zu bringen.

Agroforstwirtschaft ist die Verbindung von Landwirtschaft und Forstwirtschaft, sie kombiniert Gehölze mit landwirtschaftlichen Kulturpflanzen oder Grünlandnutzung auf einer Fläche. Neben positiven Wechselwirkungen wie Wind- und Erosionsschutz, höheren Erträgen und höherer Biodiversität, sind Agroforstsysteme auch ein Beitrag zur Landschaftsgestaltung. Die Bäume und Sträucher können als Wert- oder Energieholz genutzt werden, aber auch Fruchterträge sind möglich.



Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news684527
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution419

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Annika Bischof M.A., 14.11.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang