Stiftung Lebensraum Elbe - 9. September 2016
Mögliche Wiederanbindung der Alten Süderelbe an die Elbe: Neues Gutachten bewertet Varianten
Die Ergebnisse eines umfassenden Gutachtens zur Anbindung der Alten Süderelbe an die Elbe liegen vor. Die Untersuchung wurde im Auftrag der Stiftung Lebensraum Elbe durch das Büro BIOCONSULT erstellt, um verschiedene Anbindungsvarianten fachlich zu bewerten.
Seit vielen Jahren wird über eine Wiederanbindung der Alten Süderelbe an die Elbe diskutiert. Durch die Maßnahme könnten großflächig tidebeeinflusste Lebensräume entstehen, der Tidehub reduziert und der Stromauf-Transport von Sedimenten verringert werden. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen sowie planerischen Gestaltungsvorschlägen der letzten Jahre zum Thema wurde von den Gutachtern gesichtet und ausgewertet. Konkret wurden unterschiedliche Handlungsoptionen untersucht und bewertet: eine einseitige, zweiseitige, dreiseitige - sowie gar keine Anbindung an die Elbe (s. [1]). Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass mit Blick auf den ökologischen Gewinn die Unterschiede zwischen den Varianten vergleichsweise gering sind, die ökologischen Vorteile einer Anbindung aber insgesamt überwiegen.
Die Experten präferieren eine einseitige Anbindung über das Köhlfleet östlich von Finkenwerder, verbunden mit der Empfehlung, auf einen vollwertigen Anschluss des Abschnitts der Alten Süderelbe südlich der Brücke An der Alten Süderelbe (Fläche Hohewisch) zu verzichten ("Variante B+"). Die Argumente für die einseitige Anbindung sind aus Sicht der Gutachter: ein vergleichsweise geringer Sedimenteintrag in die Alte Süderelbe und der im Vergleich zu den anderen Anschlussvarianten geringste Bauaufwand. Zudem würde die Variante zwischen den positiven Wirkungen für die Tideelbe und der ökologischen Optimierung innerhalb der Alten Süderelbe vermitteln. Dr. Elisabeth Klocke, Vorstand der Stiftung Lebensraum Elbe: "Mit der Beauftragung des Gutachtens knüpfen wir an die einvernehmliche Entscheidung des Dialogforums Tideelbe an, eine Reihe von strombaulichen Maßnahmen für die Tideelbe zu untersuchen, zu diskutieren und zu priorisieren. Wir freuen uns, mit dem Gutachten eine umfassende und fundierte Grundlage für die weitere Diskussion bereitstellen zu können."
Die Stiftung Lebensraum Elbe möchte das Gutachten daher in die Ästuarpartnerschaft einbringen - ein Kooperationsgremium relevanter Interessenvertreter, das entsprechend den Empfehlungen des Dialogforums Tideelbe gegründet werden soll. Hier könnte länder- und interessenübergreifend diskutiert werden, ob einer Maßnahme zur Anbindung der Alten Süderelbe im Vergleich zu anderen Maßnahmen der Vorzug gegeben werden soll.
Über BIOCONSULT Schuchardt & Scholle GbR BIOCONSULT arbeitet seit 1996 in den Bereichen Umweltplanung, Gewässerkunde und Umweltforschung. Im Mittelpunkt stehen die Untersuchung, Analyse und Bewertung der Auswirkungen menschlichen Handelns auf aquatische Ökosysteme (Meere, Küste, Ästuare und Binnengewässer) und daraus resultierende Planungen und Empfehlungen. Ausgewählte Projekte/Gutachten:
www.bioconsult.de
Über die Stiftung:
Die Stiftung Lebensraum Elbe wurde am 11. Mai 2010 durch Beschluss der
Hamburgischen Bürgerschaft gegründet. Die Arbeit der Stiftung ist
legislatur- und parteiübergreifend.
[1] Das Gutachten ist abrufbar unter:
www.stiftunglebensraumelbe.de/massnahmen/alte-suederelbe.html
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Quelle:
Pressemitteilung, 09.09.2016
Stiftung Lebensraum Elbe
Neuenfelder Straße 19, 21109 Hamburg
Tel. 040 42840-8344
E-Mail: info@stiftunglebensraumelbe.de
Internet: www.stiftunglebensraumelbe.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2016
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