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MASSNAHMEN/254: Startschuss für Renaturierung des Obergeorgswerder-Deichvorlandes (Stiftung Lebensraum Elbe)


Stiftung Lebensraum Elbe - 8. September 2017

Bombe entschärft: Startschuss für die Renaturierung des Deichvorlandes in Obergeorgswerder


Mehrere Wochen blockierte ein Blindgänger die Bauarbeiten zur Renaturierung des Deichvorlandes bei Obergeorgswerder. Nach der Bergung der Bombe können die Arbeiten nun zügig vorangehen. Ein weiterer Uferabschnitt an der Tideelbe wird der Natur so durch die Stiftung Lebenraum Elbe zurückgegeben.

Am Donnerstag, dem 31. August, konnte der Kampfmittelräumdienst im Deichvorland bei Obergeorgswerder einen Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg bergen. Damit wurde das letzte Hindernis für die Renaturierung die Deichvorlandes aus dem Weg geräumt.

Voraussichtlich bis Oktober 2017 wird die Stiftung Lebensraum Elbe hier zwei neue Priele anlegen, um unter anderem einen weiteren Standort für den vom Aussterben bedrohten Schierlings-Wasserfenchel zu schaffen. Auch die Lebensräume vieler Elbfische sowie des in der Nähe ansässigen Seefrosches werden durch die Maßnahme erweitert. Zusammen mit einem neuen Kleingewässer entsteht so ein vielfältiger und lebendiger neuer Naturraum.

Heute ist das Ufer bei Obergeorgswerder - wie fast überall auf der Elbinsel Wilhelmsburg - durch massive Steinschüttungen befestigt. Das Vorland ist hier aufgespült: natürliche Ufer, Priele oder Kleingewässer gibt es nicht.

Dr. Elisabeth Klocke, Vorstand der Stiftung Lebensraum Elbe: "Mit der Neugestaltung stellen wir die für Tideflüsse typischen dynamischen Uferbereiche wieder her, die als Lebensraum für Tiere und Pflanzen so wichtig sind."

Die Planung basiert auf den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2015 und ergänzt ein Mosaik aus weiteren naturnahen Tidefluss-Bereichen: Seit 2010 gehören die Vordeichflächen auf Wilhelmsburg entlang der Norderelbe zum Naturschutzgebiet "Auenlandschaft Norderelbe". Zuvor wurde das benachbarte Deichvorland bei Kreetsand durch eine Deichrückverlegung vergrößert. Hier entstehen aktuell ebenfalls neue Tidelebensräume. Ebenfalls benachbart, südlich der Autobahnbrücke über die Norderelbe, wurde bereits ein Tidebiotop angelegt.


Die Stiftung Lebensraum Elbe wurde am 11. Mai 2010 durch Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft gegründet. Die Arbeit der Stiftung ist legislatur- und parteiübergreifend.


Weitere Informationen:
http://www.stiftung-lebensraum-elbe.de/massnahmen/obergeorgswerder.html

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Quelle:
Pressemitteilung, 08.09.2017
Stiftung Lebensraum Elbe
Neuenfelder Straße 19, 21109 Hamburg
Tel. 040 42840-2110
E-Mail: info@stiftunglebensraumelbe.de
Internet: www.stiftunglebensraumelbe.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. September 2017

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