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SCHUTZGEBIET/734: Tag der Parke am 24. Mai - Eckpunkte für ein Biosphärengebiet Südschwarzwald (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 24. Mai 2012

Biosphärengebiet Südschwarzwald: Erhalt der Kulturlandschaft und Naturschutz gehen Hand in Hand



Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg skizziert anlässlich des Tages der Parke am 24. Mai die Eckpunkte für ein künftiges Biosphärengebiet im Südschwarzwald.

Stuttgart. "Ein Biosphärengebiet im Südschwarzwald wäre als eines der bedeutendsten Großschutzgebiete des Landes ein Leuchtturm für ganz Baden-Württemberg und würde Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus entwickeln", sagte BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender anlässlich des Tages der Parke am 24. Mai. Ein Biosphärengebiet sei die logische Fortführung des erfolgreichen Naturschutzgroßprojektes Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental. Daher müsse dem Naturschutz auch entsprechendes Gewicht in der Ausrichtung, in den Gremien und bei den Fördermitteln des künftigen Biosphärengebiets eingeräumt werden.

Ein wichtiges Ziel des Biosphärengebiets sei die Sicherung der Allmendweiden und Mähwiesen. Diese sind sowohl für den Erhalt der Artenvielfalt als auch kulturhistorisch von Bedeutung. Sie sind ein wichtiges kulturelles Erbe, deren Erhalt durch ein Biosphärengebiet am Besten gesichert werden könne. Die Vermehrung der Bannwaldflächen sei ein weiteres wichtiges Ziel. "Wir brauchen im Sinne der Naturschutzstrategie des Landes eine deutliche Erhöhung der Anzahl der Bannwälder", so Dahlbender, "hierfür ist der Südschwarzwald ein idealer Ort. Für die Anerkennung des Biosphärengebiets durch die UNESCO ist eine Kernzone von 3% der Gesamtfläche erforderlich. Dies kann durch einen entsprechend ausgewiesenen Bannwald ebenfalls erfüllt werden."

Das Biosphärengebiet würde als besonderes Schutzgebiet innerhalb des bestehenden Naturparks Südschwarzwald diesen weiter aufwerten. "In einem Biosphärengebiet steht der Naturschutz in Ergänzung zu Tourismus und Regionalentwicklung stärker im Vordergrund als in einem Naturpark", erläutert Dahlbender, "das bedeutet aber auch, dass das Naturerlebnis für die Besucher des Biosphärengebiets noch intensiver wird." Besonders wichtig sei es bei der Finanzierung, dass das Biosphärengebiet mit ausreichenden Mitteln ausgestattet wird und dem Naturpark keine Gelder wegnimmt. "Biosphärengebiet und Naturpark müssen sich inhaltlich und finanziell sinnvoll ergänzen können", sagte die BUND-Landesvorsitzende. Auch personell müssen geeignete Voraussetzungen geschaffen werden: Eine volle Fachkraft muss von Anfang an für eine einheitliche Landschaftspflegestruktur sorgen und die Landschaftserhaltungsverbände der beteiligten Landkreise koordinieren.

Bereits in der Planungsphase des Biosphärengebiets müssen die betroffenen Naturschutzverbände mit einbezogen werden. "Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden", mahnt Brigitte Dahlbender, "nur die Naturschutzverbände haben das nötige Fachwissen und die Erfahrung, die bei der Einrichtung eines solchen Großschutzgebiets notwendig sind." Für das spätere Entscheidungs- und Beratungsgremium des Biosphärengebiets dient die für Landschaftserhaltungsverbände vorgegebene Drittelparität aus Landnutzung, Kommunalverwaltung und Naturschutz als Leitbild.

Und auch die Expertise der Bürgerinnen und Bürger vor Ort darf nicht außer Acht gelassen werden. "Das Biosphärengebiet Südschwarzwald muss ein bürgernahes Großschutzgebiet werden", betont Brigitte Dahlbender.

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Quelle:
Presseinformation, 24.05.2012
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Mai 2012