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STANDPUNKT/485: BUND NRW warnt vor "Kohle-Koalition" (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 29. Oktober 2013

BUND NRW warnt vor "Kohle-Koalition" - Energiewende darf nicht entkräftet werden



Düsseldorf: Anlässlich der heutigen Koalitionsverhandlungen von CDU und SPD zum Thema 'Energie' in der Düsseldorfer SPD-Zentrale erneuert der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine Forderung, den Umstieg auf erneuerbare Energien konsequent weiterzuverfolgen.

"Die Energiewende darf nicht entkräftet, sondern muss besser organisiert werden", fordert der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. "Es ist absurd und für den Wirtschaftsstandort NRW gefährlich, wenn NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft versucht, einen Gegensatz zwischen Energiewende und Arbeitsplätzen zu konstruieren. Die Energiewende schafft seit Jahren und ebenso in der Zukunft neue, moderne Arbeitsplätze und hat unser Land technologisch in vielen Bereichen ganz nach vorne gebracht. Wenn Frau Kraft mit ihrer Unterstützung von Braunkohletagebauen und klimafeindlichen Kraftwerken auf eine Technologie von gestern setzt, gefährdet sie diese Chancen für NRW und Deutschland", sagte Sticht.

Die NRW-Ministerpräsidentin Kraft leitet für die SPD die Verhandlungsgruppe 'Energie' in den Verhandlungsrunden um eine große Koalition auf Bundesebene und hatte kürzlich erklärt, Arbeitsplätze und bezahlbare Energie seien wichtiger als eine schnelle Energiewende.

"Es ist auch sachlich falsch und eine plumpe Stimmungsmache, die Strompreiserhöhung allein dem Ausbau erneuerbarer Energien anzulasten: Hauptursache sind sinkende Börsenstrompreise und die Befreiung zahlloser Unternehmen von der EEG-Umlage. Würden die Stromanbieter die sinkenden Börsenstrompreise an die Privatkunden abgeben, würde die Belastung sinken statt steigen", sagte Sticht.

Auch mahnt der BUND zur 'Kostenehrlichkeit': Würden die Kosten der Ewigkeitsschäden, die durch Braunkohletagebaue und Kohlekraftwerke auf lange Sicht entstehen, ehrlich eingerechnet oder die Kosten der Lagerung radioaktiven Mülls den Kosten der Energiewende gegenübergestellt, seien die Preise für Strom aus Windkraft und Photovoltaik vergleichsweise 'ein Schnäppchen'.

"Wenn Frau Kraft tatsächlich Bürger entlasten und Arbeitsplätze nicht gefährden will, dann darf sie sich ihre Politik nicht von RWE und alten Kohleseilschaften diktieren lassen, sondern muss dafür eintreten, dass die Privilegien für die zahlreichen Unternehmen abgeschafft werden und die Energiewende endlich Fahrt aufnehmen kann", so Sticht.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 39/2013, 29.10.2013
NABU Nordrhein-Westfalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2013