Schattenblick →INFOPOOL →UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN

ERSTAUFLAGE/635: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2639 (SB)


Hubert Haensel

Die grüne Sonne

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2639


Doppelgalaxis Chanda: Den Glutplaneten Orontes, auf dem die Galaktiker nach dem Überfall auf die BASIS durch xylthische und dosanthische Zapfenraumer Zuflucht fanden, mußten sie auf Anordnung von Clanmutter Syb verlassen. Mit dem BASIS-Tender CHISHOLM sowie sieben Schweren Trägerkreuzern der LUNA-Klasse flogen sie zu einem vom Morpheus-System 4,7 Lichtjahre entfernten, als Treffpunkt verabredeten Raumsektor und dort in den Ortungsschutz einer namenlosen Sonne hinein.

Vierzehn Tage später: Am 12.11.1469 NGZ materialisieren der MARS-Kreuzer SICHOU-1, der Obeliskraumer MIKRU-JON mit Perry Rhodan und dem oktopodenähnlichen Wasserstoffatmer Navigator Quistus sowie der von dem Xylthen Ronsaar kommandierte Zapfenraumer KADURA am Treffpunkt. Die neuen Verbündeten gehören dem Verzweifelten Widerstand an und kämpfen ebenfalls gegen die negative Superintelligenz QIN SHI und deren Hilfstruppen. Auch der mysteriöse, pechschwarze Humanoide Ennerhahl trifft ein. Er fliegt seine aufsehenerregende, silbrig schimmernde, 50 Meter durchmessende Lichtzelle in den CHISHOLM-Tender hinein und parkt neben Rhodans Obelisk.

CHISOLM: Mondra Diamond verzichtet zum Verdruß ihres Lebensgefährten Perry auf die Begrüßung der Neuankömmlinge, da ihr einstiges Haustier Ramoz, das sich bei ihrer Ankunft am 5. September in der Anomalie Chandas in einen intelligenten Humanoiden mit orangefarbenem Fell verwandelte und vor vierzehn Tagen bewußtlos zusammenbrach, erwacht ist und nach ihr gefragt hat. Sein Geist scheint getrübt, als er von einer grünen Sonne stammelt und einschläft. Sein zwölf Zentimeter langer, aus dem Auge herausragender Dorn empfängt und sendet im Spektrum fünfdimensionaler Hyperwellen - als ob er mit jemandem in Kontakt stünde.

Im kleinen Kreis schildert Perry Rhodan seine Erlebnisse der letzten Wochen und bespricht mit den Anwesenden ihr weiteres Vorgehen. Der Unsterbliche will unbedingt verhindern, daß QIN SHIS Weltengeißel auch in der Galaxis Escalian einen Planeten überfällt, um dessen Bewohnern die Lebenskraft auszusaugen. Außerdem wollen die Galaktiker die entführte BASIS zurückerobern. Perrys Bericht wird von dem schwer einzuschätzenden Ennerhahl kritisch kommentiert. Gucky ärgert sich über diesen fremden Zweimetermann, der sicher kein Mensch ist und dem auch die CHISHOLM-Kommandantin Oberst Electra Pauk, die kleine, 39 Zentimeter messende Algustranerin, mißtraut.

Irgendwo im All in einem Xylthen-Frachter: Die PARTOGA befindet sich in Schwierigkeiten. Wenn der Viibad-Wirbel sie nicht verschlingt, dann das Schwarze Loch vor ihnen, dessen Sog im Begriff ist, das über nicht genügend Gegenschub verfügende Raumschiff einzusaugen. Crewmitglied Jeketi fehlen fünf Tage in der Erinnerung. Dazu kommt, daß ein Fremder in den Frachter eindringt und sich am Schiffstresor, in dem die wertvollen Heimatkristalle lagern, zu schaffen macht. Der Xylthe erschießt den Fremden, dessen dichter Haarwuchs nur Ekel hervorrufen kann. Jeketi, dem alles unwirklich erscheint, ahnt, daß er dem Fremden zuvor bereits begegnet ist. Er befürchtet, daß sie in einer Zeitschleife feststecken.

CHISHOLM: Der Hyperphysiker Nemo Partijan erklärt Rhodan aufgeregt, daß Ramoz erwacht ist und nun keine pulsierende Hyperenergie, durch die er durchaus mit einem unbekannten Empfänger in Kontakt stehen könnte, mehr ausstrahlt. Der ehemalige Luchsähnliche und nunmehrige Humanoide erholt sich schnell. Ramoz wird von Rhodan und Mondra auch nach einer grünen Sonne gefragt, von denen es laut noch nicht beendeter Zählung mindestens 69.000 in der Doppelgalaxis gibt.

Partijan identifiziert im Raumsektor Kollaron-Viibad einen 7994 Lichtjahre entfernten Grünstern, dessen Pulsieren exakt der Struktur von Ramoz' Hyperwellenausstrahlung gleicht. Ennerhahl bietet Rhodan die Mitfluggelegenheit mit seiner schnelleren Lichtzelle an, doch der Aktivatorträger will lieber mit seiner MIKRU-JON reisen.

MIKRU-JON: Bei ihrem mehrtägigen Flug zur grünen Sonne befinden sich Ramoz und Mondra an Bord, außerdem der Anti Rynol Cog-Láar sowie der wasserstoffatmende Iothone Navigator Quistus. Rhodan, der zum wiederholten Male feststellt, daß Mondra viel lieber mit ihrem ehemaligen Haustier als mit ihm zusammen ist, findet endlich Mikru. Der Schiffsavatar hat nicht auf seine Anrufe reagiert, weil sie neben Quistus in dessen abgeschirmter Kapsel sitzt und unablässig auf den Kopffüßler einredet. Die Holofrau bildet Quistus zum Piloten des Obeliskenraumers aus. Vielleicht, um ihn, Perry, abzulösen?

Ein Notruf geht ein. Ein uralter, einem kleinen Zapfenraumer ähnlicher Frachter, den Gucky wegen seines Aussehens als Grätenfisch bezeichnet, steckt in einer Schwerkraftfalle fest. Quistus warnt vor möglichen unterschiedlichen Zeitzonen im Inneren des von blauen Schlieren umwaberten Havaristen, als sie alle plötzlich staunend auf ihr eigenes, bereits am Frachter angedocktes Obelisken-Bugteil schauen. Rhodan befürchtet eine Zeitfalle mit unabsehbaren Folgen und ordnet den sofortigen Rückzug an. Bevor sie ihren Flug fortsetzen, schleppen sie den Frachter mittels Traktorstrahl frei.

PARTOGA: Die Angst vor dem Schwarzen Loch wird übermächtig. Bereits die Nadlermündung sich an den Kopf haltend, vernimmt Jeketi die Lautsprecherdurchsage des Kapitäns. Ihre PARTOGA beschleunigt und kann aus dem Zeitgefängnis herausfliegen.

MIKRU-JON: Zeitgleich mit Ennerhahls Lichtzelle erreichen sie am 17.11.1469 NGZ ihr Ziel, eine kleine grüne Sonne ohne Planeten. Mikru, die absolut nichts zu registrieren vermag, blickt überrascht und bewundernd auf Quistus, der telekinetisch auf ihre Obelisk-Kontrollen zugreift und ein von ihm nachjustiertes Holo entstehen läßt. Alle sehen nun in dem rund um die Sonne leer geglaubten Raumsektor ein gewaltiges Liniengebilde: Verwerfungen der Raum-Zeit-Struktur, 85 Millionen Kilometer groß.

Mikru würde am liebsten gleich Quistus als Piloten nehmen und mit ihm verschmelzen, um das Liniengebilde anzusteuern, aber dessen Ausbildungsstand läßt dies noch nicht zu, und so setzt sich wieder Rhodan in den Pilotensessel, um mit dem Avatar sowie den mentalen Speicherungen all seiner Vorgänger zu verschmelzen. Schnell steuert das Pilotenkonglomerat ihr Schiff mit 10.000 Kilometer in der Sekunde bis in die Nähe der Linien, von denen eine sich in einen Tryortan-Schlund verwandelt. Rhodan hat den Pedopolschirm voll hochgefahren, als sie eingesaugt werden. Vielleicht bewahrt sie nur der Kompritormlader, ein Silberkugel-Aggregat, vor der Vernichtung.

Im Inferno schwerer Erschütterungen fällt ihre Geschwindigkeit auf 3.000, dann auf 2.000 Kilometer in der Sekunde. Das Liniennetz umschließt sie immer dichter, packt sie. Der Kompritormschirm strahlt greller und greller.

Unvermittelt finden sie sich im Normalraum wieder, die Ortungen zeigen keine Linien mehr an. Ennerhahl berichtet, daß die Sensoren seiner Lichtzelle zumindest eine hyperphysikalische Ausbeulung entdeckt haben, vermutlich handelt es sich um eine Raum-Zeit-Nische.

Quistus hält das Linienenergiegeflecht für ein Versteck, in das hineinzugelangen sie gescheitert sind. Sie wagen mit der MIKRU-JON einen neuen Versuch. Wieder verschmilzt Rhodan mental mit "seinem" Schiff, das seinen Trafitron-Wandler mit Energie aus der übergeordneten Dimension füllt. Und Mikru wagt, den parabegabten Quistus als zweiten Mentalpiloten dem überraschten Rhodan zur Seite zu stellen. Erneut saugt ein weit geöffneter Aufrißtrichter die MIKRU-JON ein. Wieder wird das blau schimmernde, aus purer Energie zusammengewobene Netzknäuel um sie dichter, umschließt sie. Rhodan, der nicht weiß, wie knapp sie davor sind, von den um sie herum tobenden Energien pulverisiert zu werden, steuert nach Quistus' Anweisungen. Der Geist des Terraners wird mehr und mehr über die Leistungsgrenze getrieben. Die Ohnmacht wirkt erlösend.

Rhodan erwacht widerwillig und blickt auf Partijan, der mit starrem Blick ständig wiederholt, daß überall um sie herum Hyperkristalle schweben, mikroskopisch kleine bis zu Kopfgröße, als treibe die MIKRU-JON in einer blauen Wolke. Blaue Chanda-Kristalle benennt sie der Hyperphysiker in langsamen Worten, wie Perry bemerkt. Doch auch er sieht sich wie in Zeitlupe. Dann fällt sein Blick auf die Raumschiffe um sie herum, Tausende und in allen Größen umschweben sie. Ramoz drängt darauf, an einen dieser Raumer, in denen keinerlei Lebenszeichen angemessen werden, anzudocken und einzudringen.

In seinem Kopf hört Rhodan eine Stimme, die ihn als Kretin bezeichnet und nur Ramoz das Wort erteilt.

22. März 2012