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ERSTAUFLAGE/660: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2664 (SB)


Hubert Haensel

Hinter dem Planetenwall

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2664



Der Sonnentransmitter im Kugelsternhaufen Omega Centauri verkürzt die Reisedauer für den vor einem Monat zum Ersten Terraner gewählten Arun Joschanan erheblich. Die von Oberst Woitell kommandierte TYLL LEYDEN, ein 800-Meter-Raumer, mit dem der hohe Politiker und eine LFT-Delegation vom Plejaden-Planeten Maharani gestartet waren, wird von weiteren zwei Kugelraumern der APOLLO-Klasse, der THOMAS HERZOG und der GUS ORFF, flankiert. Nach fünf Tagen machen die drei Raumer, bevor sie weiter ins Theatrum-System zur Eastside-Konferenz fliegen, am Nabeg-Fünfeck - so genannt wegen der fünf exakt je 7,05 Milliarden Kilometer voneinander entfernt stehenden Sonnen - einen Zwischenstopp. Dort wird der Nachfolger von Henrike Ybarry, die seit dem Verschwinden des Solsystems am 5.9.1469 ebenso als verschollen gilt wie die unsterblichen Aktivatorträger und viele Politiker, bereits von einer Blues-Kampfraumerflotte erwartet. Die Diskusraumer fliegen von dort aus als Begleitschutz für die drei APOLLO-Schiffe auf dem Weg ins Theatrum-System zum Khamashnam-Planetenwall.

Zuvor stattet der neue Erste Terraner dem Chef seiner Schutzflotte, Blues-Admiral Ipthey-Hüriit, auf dessen Flaggschiff APAS I - ein diskusförmiges Superschlachtschiff, 1.800 Meter durchmessend, 775 Meter von Pol zu Pol - einen Besuch ab. Der Admiral führt einen gemischten Verband von 1.500 Jülziish-Diskusraumern und gehört zur Sicherungsflotte des Nabeg-Sonnentransmitters. Der tellerköpfige Militär wird von der LFT als verläßlicher Verbündeter eingestuft. Dennoch muß Joschanan Admiral Hüriit mit seinem ganzen diplomatischem Geschick davon überzeugen, daß es sich lohnt, trotz der veränderten Machtverhältnisse weiter auf die Liga Freier Terraner zu zählen. Eine schwierige Aufgabe, allzu fremdartig wirkt die Denkweise des Blues. Doch Joschanan kann der anfangs herrschenden frostigen Atmosphäre zwischen ihnen beiden durch ein paar lockere Bemerkungen die Schärfe nehmen. Ein wenig Überwindung kostest es den Ersten Terraner, herzhaft aus der Schale mit gerösteten Garnelen und Heuschrecken, aus der ein strenges Muurt-Wurmaroma aufsteigt, einige herauszufischen und zu essen, während Hüriit seinen Snack, zappelnde Muurt-Würmer - er bevorzugt sie ohne Soße -, genüßlich einzeln einsaugt und dabei die, die über den Tellerrand kriechen und sich davonmachen wollen, zur Tellermitte zurückschiebt.

Wie Joschanans Sekretär Henar Maltczyk, ein humorloser Verwaltungsfachmann aus dem Bereich Organisation und Repräsentationfragen, schon mehrfach betont hat, gibt es Hinweise, daß auf den Ersten Terraner ein Anschlag geplant ist. Einen solchen zu verhindern, ist die Aufgabe von Admiral Hüriit, der seinem Gast von seiner mysteriösen Begegnung mit fremden Diskusraumern berichtet. Diese vom Aussehen her Schiffen der Blues gleichenden, 640 Meter langen und etwa 280 Meter hohen Raumer beschleunigen jedoch erheblich schneller und verfügen über eine stärkere Bewaffnung als die modernsten Raumer seiner Flotte. Dazu noch sah Hüriit die fremden Raumer mitten im permanenten Hypersturm die Rote Kreatur des brennenden Alls operieren. In eine solche Gefahrenzone hineinzufliegen, wäre sogar für die modernsten Blues-Diskusraumer der Admiralsflotte Selbstmord.

Ohne Vorkommnisse erreicht der große Raumer-Konvoi den häufig von Hyperstürmen heimgesuchten Khamashnam-Planetenwall im Theatrum-System. Die TYLL LEYDEN landet wie auch die APAS-1 und sieben weitere Apaso-Kampfraumer auf Khamashnam I, einem von 17 in gleichem Abstand um die Sonne Khamashnam kreisenden Planeten der Jülziish-Blues. Die übrige Geleitflotte sichert vom Orbit aus die Konferenzwelt.

Endlich, am 31. Januar 1470 NGZ, einen Monat nach seiner Wahl zum Ersten Terraner, findet die wegen des verschwundenen Solsystems so lange hinausgeschobene Konferenz statt. Arun Joschanan kann in einem der großen Konferenzsäle der Sieben-Millionen-Einwohner zählenden Hauptstadt Lliit viele der teilnehmenden Galaktiker von seinen Ideen, die die vielen Völker des Galaktikums einen und die Handelsbeziehungen verbessern sollen, überzeugen. Auf viele, die von dem Ersten Terraner nur Mittelmäßigkeit erwartet hatten, macht er sogar einen hervorragenden Eindruck, ganz besonders auf die Jülziish, die wiederum gegenüber einem Vertreter Arkons sehr deutlich ihr Mißtrauen aussprechen.

Nach der fünftägigen Konferenz fliegt Joschanan in der TYLL LEYDEN, die weiterhin von den Apaso-Geleitschutzraumern gesichert wird, hinter den Planetenwall, was ein zwar kartiertes, doch weithin unerforschtes Gebiet ist. Nach der zweiten Überlichtetappe sind alle 50 Blues-Diskusraumer aus den Holos verschwunden. Der Randbereich eines Hypersturms verhindert die Kontaktaufnahme per Hyperfunkverbindung, allerdings empfangen sie einen verstümmelten Notruf. Bevor Oberst Woitell nach einem mutmaßlich havarierten Raumer sucht, sorgt er dafür, daß der Erste Terraner, der mit einem Anschlag auf sein Leben rechnen muß, in die 60-Meter-Korvette TL-K1 umsteigt. Gesteuert wird der Kleinraumer von Oberstleutnant Vanessa Pateng, Zweiter Offizier auf der TYLL LEYDEN. Ebenfalls an Bord befinden sich neben einigen Raumsoldaten auch sein Sekretär Maltczyk, seine Leibwächterin, die Topsiderin Onttril-Gukzz, deren Vater Joschanan sehr gut kennt, sowie deren älterer Freund und Begleiter Tork-Trak.

Der Hypersturmausläufer stört ihre Orientierung erheblich, als drei fremde 640-Meter-Diskusraumer mit überlegenen Beschleunigungswerten heranrasen und das Feuer eröffnen. Der Schutzschirm der Korvette wird an mehreren Stellen durchschlagen. Hyperkom und Linearkonverter-Biopositronik fallen aus. Und nun ist auch die TYLL LEYDEN aus der Ortung verschwunden. Eine vertrackte Situation, denn die Entfernung zum Nabeg-Sonnentransmitter beträgt 594 und die bis Khamashnam 1843 Lichtjahre, dazu noch wird ihre Korvette von den Fremdraumern verfolgt. Zum Glück gelingt es Oberstleutnant Pateng, Roboter auszuschleusen, darunter 25 TARA-Kampfroboter, deren Störfeuer die Angreifer aber nur kurz behindert. Im Weltraum sind sie leichte Beute für die Aggressoren, doch die Zeit reicht, um die TL-K1 auf einem Wüstenplaneten zu landen. Dort verstecken sie sich in einer Höhle. Doch ihr Fluchtort erweist sich als das riesige Nest eines Schwarms von zwei Meter großen Wespen. Und sie werden von den fremden Angreifern in ihrem Versteck aufgespürt. Doch endlich naht Hilfe. Die kleine Gruppe Galaktiker wird von der TYLL LEYDEN geortet und aus ihrer mißlichen Lage befreit. Das terranische Flaggschiff wird von Admiral Ipthey-Hüriits Raumern unterstützt, dennoch schießen die zwei fremden Diskusraumer, bevor sie selbst zerstört werden, noch elf Apaso-Kampfraumer ab.

Der Notruf war eine Falle. Wer trachtet dem Ersten Terraner nach dem Leben? Vielleicht Jülziish-Rebellen oder die arkonidische Gruppe Ark'Tussan - oder gar außergalaktische Eindringlinge? Das nach dem Verschwinden des Solsystems herrschende Machtvakuum weckt Begehrlichkeiten.

14. September 2012