Schattenblick →INFOPOOL →UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN

ERSTAUFLAGE/665: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2669 (SB)


Marc A. Herren

Wettstreit der Konstrukteure

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2669



Doppelgalaxis Escalian - Reich der Harmonie, Zwerggalaxis Dranat: Die Landschaft des Planeten, auf dem Alaska Saedelaere und der Zwergandroide Eroin Blitzer endlich den genialen Konstrukteur Sholoubwa fanden, wird durch eine riesige Maschine abgeholzt und die Erde mit Raumschiffen abtransportiert. Alaska Saedelaere zieht seinen durch einen Speer an der Schulter verletzten Freund auf einer notdürftig zusammengebauten Liege von dem Ort fort, an dem die Eingeborenen vergeblich versuchten, die Abholzung zu verhindern und dabei gar nicht bemerkten, daß ihre Speere einen Unbeteiligten verletzt und einen weiteren, den Zwergandroiden Neuntau, getötet haben. Der an der Schulter verletzte Blitzer liest aus den heimlich aus einem Netzwerk herauskopierten Lebenserinnerungen des Superroboters Sholoubwa vor:

4235 NRG, Galaxis Karn-Legrek: Die Imperien Mowen und Orfenar führen einen Krieg, der bereits Millionen das Leben kostete. Der junge Mowener Cholaquin Prot'aldonar wird auf dem seit sechs Jahren umkämpften, dabei strategisch völlig unbedeutenden Planeten Nunngar in der Stellung 87.456 schwer verletzt, fast alle seine inneren Organe sind zerfetzt. Ein Todesurteil, doch eine alte Medo-Drohne stuft ihn mit einer Heilungschance von knapp über dem Grenzwert von zehn Prozent ein. Hätte der Prozentsatz unter zehn gelautet, wäre seine furchtbare Bauchwunde nicht behandelt worden.

Cholaquins Vater, ein billionenschwerer Industrieller, kommt ihn im Lazarett besuchen und muß feststellen, daß sein Sohn diesen Schrottroboter, der ihn auf dem Schlachtfeld rettete, gekauft hat. Anstatt sich der Robotik zu verschreiben, verfaßt dieser sogar auf dem Krankenbett Gedichtbände, vergeudet weiterhin sein Genie mit solchem Unsinn. Der alte Prot'aldonar enterbt seinen Sohn. Er weiß nicht, daß dieser insgeheim Patente hält und Gelder beiseite geschafft hat.

Cholaquin erholt sich, doch wird er nie wieder völlig genesen und sein ganzes Leben auf die Einnahme von immer höheren Medikamentendosierungen angewiesen sein. Er entwickelt seine Medodrohne, den mit drei Tentakeln ausgestatteten Mhochzehn, weiter und vergrößert dessen Leistungsfähigkeit um den Faktor 10.000. Unter dem Pseudonym Sholoubwa vollendet der Industriellensohn seinen neusten Gedichtsband "Gesänge des Untergangs" und baut eine Robotik-Firma auf, mit der er seinem Vater immer mehr Aufträge abspenstig macht, denn seine Erfindungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz sind nahezu konkurrenzlos.

4238 NRG, zwei Jahre später: Der einstige Hurrapatriot Cholaquin kann nicht mehr nachvollziehen, warum das Reich seine Untertanen in einen Krieg, von dem nur die Reichen profitieren, schickt. Der nunmehrige Kriegsgegner bringt viele seiner Leser durch die Veröffentlichung seines Werks "Die verratene Generation" in Rage. Dazu noch treibt Cholaquin mit seiner Firma den Konzern seines Vaters in den Konkurs. Der alte Prot'aldonar trinkt sich zu Tode.

4253 NRG, fünfzehn Jahre später: Mit seinen Erfindungen in der Transmittertechnik und der Fabrikation von Industrie- und Personentransmittern hat sich Cholaquin einen großen Konzern aufgebaut. Bei einem Empfang erblickt er voller Faszination die schöne Etana, Gattin des einen Kopf kleineren Kybernetikers Husen, Oberkonstrukteur des Reiches. Diese Frau will er unbedingt. Cholaquin wettet mit dem Kybernetiker, daß er er seinen alten Haushalts- und ehemaligen Sanitätsroboter, der auf den Namen Sholoubwa hört und ein ganzes Jahr in der Ecke seines Arbeitszimmers gestanden hat, in drei Wochen so verbessern kann, daß dieser Husens bestem Biopositronik-Roboter überlegen ist. Als Wetteinsatz setzt er seinen Konzern mit allen Patenten. Sollte er jedoch gewinnen, bekommt er Husens Frau.

Kurz vor Ablauf der Wettfrist und die Niederlage vor Augen hat Cholaquin die entscheidende Idee zum Sieg. Er entwickelt den Nullkanal, über den Sholoubwa gänzlich unbemerkt auf den Konzernserver zugreifen kann. Mit diesem Wettbetrug gewinnt er die Wette und damit auch Etana.

4254 NRG: Nach einem Jahr weiterer Robotik-Erfindungen und der Scheidung von seiner Ehefrau Etana beginnt die Zeit, in der Sholoubwa anfängt, zündende Ideen zur Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz beizusteuern. Im Inneren der einstigen Mhochzehn-Medodrohne herrscht eine tödliche Strahlung, die deren Biokomponente mutieren und sich laufend selbst modifizieren läßt; ein einzigartiger, nicht nachvollziehender und nicht zu wiederholender Prozeß.

Ein Jahr später: In einer seiner im Orbit schwebenden Werften stellt Cholaquin einigen Konzernmitarbeitern Chiwa'oko, seinen neuen Assistenten vor, einen im Schwebestuhl sitzenden Kriegsversehrten, dessen exotisches Aussehen mit den hohen Wangenknochen und der grauen Haut diesen als Kolonialplaneten-Mowener ausweist. In Wirklichkeit handelt es sich um Sholoubwa, nun mit einer nochmals verbesserten Positronik. Niemals darf jemand herausfinden, daß Cholaquin einer Maschine das Aussehen eines Moweners verliehen hat, denn ein solcher Frevel verstößt bei Höchststrafe gegen alle ethischen Grundsätze. Der Schwebestuhl dient dazu, das wirkliche Gewicht Sholoubwas zu verschleiern.

Eine allen Datenbanken unbekannte Person tritt auf Cholaquin zu und stellt sich als Bote einer höheren, in der evolutionären Entwicklung weit höherstehenden Macht vor. Er will den Konstrukteur anwerben, für die Macht der Ordnung zu forschen. Ihm würden Mittel zur Verfügung gestellt werden, die weit über das Vorstellungsvermögen des Konzernschefs hinausreichen. Und er würde die Technologie des distanzlosen Schritts als Basis zur Verfügung gestellt bekommen. Da kein Profit für Cholaquin herausspringen soll und er das Angebot sowieso nicht ernst nimmt, lacht er den Boten aus. Der verschwindet spurlos aus der Raumstation.

4273 NRG, 18 Jahre später: Cholaquin hat seinen Assistenten Chiwa'oko alias Sholoubwa noch weiter modifiziert, dazu noch vermag dieser seine Programmierung selbständig zu verbessern und kann nun von keiner Ortung mehr als Maschine enttarnt werden . Und dennoch weiß die neue Regierung, die den Schandfrieden mit Orfenar nicht anerkennt, von diesem Geheimnis. Exekutivsekretär Bras, ein blasierter Karrierebürokrat, erscheint mit zwei bewaffneten Begleitern und teilt Cholaquin mit, daß dessen Konzern verstaatlicht und künftig für das Reich neue Waffentechnologien produzieren wird. Denn Cholaquin sei ein Regierungsgegner, vor Jahren habe er mit seinem unpatriotisches Geschreibsel "Die verratene Generation" aufgrund der nun neu eingeführten Gesetze nachträglich eine schwere Straftat begangen. In diesem Augenblick besetzen Sicherheitskräfte alle großen Konzernfilialen. Außerdem habe er diese Maschine, diesen falschen Assistenten, umgehend zu verschrotten. Sholoubwa sieht seine Existenz bedroht und handelt sofort. Mit den heimlich selbst in seine Fingerkuppen eingebauten Plasmawaffen zerstrahlt der Roboter die zwei Wachen sowie den überheblichen Exekutivsekretär. Cholaquin und Sholoubwa fliehen mit der Luxusjacht MOWENAS STOLZ. Noch bevor sie das Sonnensystem verlassen, sprengt der enteignete Konzernchef seinen auf dem Mond befindlichen positronischen Rechnerverband sowie die Hunderte Lichtjahre entfernte Konzernpositronik.

4275 NRG: Um seine kostspieligen Forschungen weiter betreiben zu können, verdingt sich der enteignete Konzernchef an die xenophobische Militärdiktatur der Srinkali. Deren Volkserster Sino heißt den genialen Konstrukteur herzlich willkommen und beauftragt ihn mit der Entwicklung von Verteidigungsanlagen. Sholoubwa, dessen äußere Hülle ihn nun als Srinkali - schlanker als ein Mowener und Haut von einem helleren Grau - ausweist, steht Cholaquin als Assistent weiterhin zur Seite.

4285 NRG, zehn Jahre später: Trotz seiner drei schönen Gespielinnen interessiert sich Cholaquin für die umwerfend aussehende Veiraa. Der von ihr gereichte Drink enthält allerdings ein Betäubungsmittel. Als er aufwacht, versuchen Angehörige der feindlichen Koalition Apon, ihn abzuwerben. Sie bitten ihn, Technologien zu entwickeln, mit denen die Vernichtung durch die Srinkali abgewendet werden kann. Cholaquin lehnt das Angebot ab, doch schickt er seinen Assistenten Sholoubwa, der künftig die Koalition Apon unterstützt. Ein kleiner Wettstreit der Konstrukteure.

4291 NRG, sechs Jahre später: Apons Oberkonstrukteur Sholoubwa, dessen Leistungvermögen mit einer neuentwickelten Superpositronik in neue Leistungsphären vorgerückt ist, entwickelt bessere Waffen und Raumschiffe als sein Schöpfer für die Srinkali.

4307 NRG, sechzehn Jahre später: Cholaquins Körper verfällt. Der medizinische Fortschritt hat nicht ausgereicht, um seine inneren Organe, die ihm in seiner Jugend zerschossen wurden, weiter funktionsfähig zu halten. Verzweifelt forscht er weiter, dem Tode nahe, und wieder hat er eine geniale Idee. Der einstige Konzernchef teilt Sholoubwa seine Entscheidung mit. Er will, daß sein Gehirn in seine einstige Medodrohne Mhochzehn, in seinen Superroboter, verpflanzt wird. Sholoubwa veranschlagt für die technologische Entwicklung eines solches Vorhabens 72 Jahre. Und wieder findet der geniale Cholaquin eine Lösung. Mit seiner Yacht MOWENAS STOLZ fliegt er die 72 Jahre knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit, was die Zeit für ihn langsamer ablaufen läßt. Als er nach dieser langen Zeitspanne erwartungsfroh aus dem Medotank steigt und von Sholoubwa verlangt, sein Gehirn in seinen Robotkörper aufzunehmen und mit der Positronik zu vernetzen, kommt der Schock. Sein robotischer Assistent denkt gar nicht daran, seine Persönlichkeit für seinen Erbauer zu opfern. Gewissensbisse habe er keine. Cholaquin stirbt.

21. Oktober 2012