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ERSTAUFLAGE/681: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2685 (SB)


Hubert Haensel

Der ARCHETIM-Schock

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2685



Doppelgalaxis Chanda: Seit vor dreieinhalb Monaten das Solsystem aus der Milchstraße gerissen und in die Doppelgalaxis Chanda versetzt wurde, kann man die Lieferschwierigkeiten bei Raumschiffverpflegungen noch als kleineres Übel verbuchen angesichts der drohenden Gefahr, von QIN SHIS Weltengeißel gefressen zu werden. Dem noch nicht genug übernahmen Sayporaner und Fagesy einige Wochen lang auf Terra die Regierungsgeschäfte, bis ein Einsatzkommando, dem auch Reginald Bull angehörte, dafür sorgte, daß die Mitglieder der alten Regierung wieder ans Ruder kamen. Außerdem wurde Sol von einer durch die Spenta herbeigeträumten Ephemeren Folie komplett umhüllt und dadurch abgeschaltet. Kunstsonnen spenden derzeit Terra notdürftig Licht und Wärme.

Die Terraner müssen mit der Situation zurechtkommen, so auch Rya Pascoe, die auf dem Neptunmond Triton lebende Gendesign-Künstlerin. Sie ist auf wirklich reiche Kundschaft angewiesen. Extravagante Superreiche kommen aus allen bekannten Galaxien angereist, um sich von ihr etwas ganz Besonderes gendesignen zu lassen. Doch seit das Solsystem von QIN SHI gewaltsam aus der Milchstraße gerissen und in die Doppelgalaxis Chanda transferiert wurde, bleiben ihre Kunden aus. Vor Jahren machte sie gute Umsätze mit ihren Singenden Mäusen, die besonders zu Weihnachten ein Nachfragerenner waren. Im allgemeinen beantragt Pascoe eine Lizenz für ihre Genexperimente, doch nicht immer. Für Irp hat sie keine. Eine Straftat, ein Verstoß gegen die Ethik, "verbotene genetische Experimente" würde die Anklage lauten.

Irp, der vor drei Monaten aus einem gendesignten Drachenei geschlüpfte kleine Wolpertinger mit Bonobo- und Papageien-Gensequenzen, dazu mit einem Arkonidengesicht ausgestattet, wurde von dem extravaganten arkonidischen Adligen Irpan da Konerant bei ihr bestellt. Das sehr kleine Wesen kann fliegen und quengelt, wenn es keine Trivid-Shows sehen darf - letzteres ein deutlicher Beweis seiner Intelligenz.

Als die Fimbul-Kruste um die nun schwarze, lichtlose Sonne, die seit Ende September auf 35 Millionen Kilometer angeschwollen ist, sich wabernd verändert, ordnet die Erste Terranerin Henrike Ybarri höchste Alarmbereitschaft für die Flotte an. Der Alarm wird auch auf dem Schweren Kreuzer BAMAKO registriert. Dort schiebt Kommandant Callis Varro Doppelschichten, seit die halbe Belegschaft seines Raumers wegen des Verzehrs der 32 Jahre alten Fischkonserven dienstuntauglich darniederliegt. Ihr Auftrag: desintegrieren von Asteroidenbrocken, deren Kurs den der Planeten des Solsystems und deren Monde kreuzt.

Nur Routine, doch plötzlich geschieht Merkwürdiges. Vierzehn 2600 Meter lange Nagelraumer der Spenta durchbrechen die Fimbulkruste und fliegen langsam aus dem Inneren der Sonne heraus. In ihrem Schlepptau befindet sich ein riesiger und dennoch unsichtbarer Körper, den auch die Ortungen nur als Schatten registrieren. Es handelt sich um den seit vielen Millionen Jahren in Sol eingelagerten und nun endlich aus der Sonnenglut extrahierten Leichnam der Superintelligenz ARCHETIM. Sphärenklänge und Glücksgefühle strahlt der sechsdimensionale Psi-Korpus ab. Doch nur ganz kurz können die Crews der terranischen Raumer das Glück genießen, dann schlägt das kollektive Gefühl ins Gegenteil um, in unendliche Trauer.

Neptun, Flaggschiff KOKOLUN: Zur selben Zeit gibt Inspektor Paitäcc, der aussichtsreiche Nachfolger Dekan Paichanders, für seine 40.000 auf der Sturmwelt Neptun versteckt auf den Angriff wartenden Zapfenraumer den Startbefehl. Im Inneren seiner Kriegsschiffe treffen die 80 Millionen echsenähnlichen Dosanthi die letzten Vorbereitungen, um ihre zu Aggression umgewandelte Angst bis hinein in die Feindraumer der Terraner auszudünsten. Vor allem soll der das gesamte Solsystem umspannende, von Delorian Rhodan kreierte Schutzschirm geknackt werden, damit endlich die wartenden Invasionsarmeen in den Kernbereich der Terraner einfallen können. Doch der Sextadim-Schirm läßt sich nicht so leicht zerstören.

Auch auf dem Schweren Kreuzer BAMAKO werden die in immer größeren Zahlen im Neptun-Orbit auftauchenden Zapfenraumer registriert. Kommandant Callis Varro läuft es eiskalt über den Rücken. Nicht nur er, sondern seine gesamte Mannschaft wird von Angstkrämpfen geschüttelt. Sie leiden nicht nur unter der Ausstrahlung des ganz in ihrer Nähe mit Traktorstrahlen gezogenen Leichnams der toten Superintelligenz, sondern befinden sich bereits im Griff der Dosanthi-Angstausdünstungen. Mit letzter Kraft läßt Varro seinen Kreuzer auf Fluchtkurs bringen, während er zusehen muß, wie zwei 500-Meter-Raumer der Sol-Flotte ganz in der Nähe abgeschossen werden. Auch die BAMAKO gerät unter starken Beschuß, die Schutzschirme werden stellenweise durchschlagen. Der Kreuzer-Kommandant gibt den Befehl, sofort die Rettungsboote zu besteigen und auszuschleusen. Varros Rettungskapsel erhält einen Treffer.

Terrania: Auch die Stahlorchidee wird von der von ARCHETIMS Leiche ausgehenden depressiven Ausstrahlung getroffen. Noch im festen Griff des Trauerschocks erreicht die Erste Terranerin die Nachricht, daß ihre Tochter, die seit ihrer Umformatierung den Sayporanern näher steht als den Terranern, ihre Mutter zu sprechen wünscht. Anicee, die zu den Jugendlichen gehörte, die auf einem Sayporaner-Planeten einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, gehört dem inzwischen entmachteten und unter Hausarrest gestellten Umbrischen Rat an, der von den Invasoren eingesetzt wurde, um Terra und das gesamte Solsystem zu regieren. Ihre Tochter hat als Sprecherin des Umbrischen Rates einen gewissen Einfluß, sie arrangiert ein Treffen mit Paitäcc und untersagt Bully, sie zu begleiten.

Nur die Mitglieder des Umbrischen Rates fliegen zur KOKOLUN, dem Flaggschiff der auf Neptun versteckten Invasorenflotte. Infolge der Vereinbarung, die Bully mit den Spenta getroffen hat bezüglich der Entsiegelung von ARCHETIMS Leichnam, um diesen aus der Sonne extrahieren zu können, sagten die Sonnenbewohner im Gegenzug zu, die Entfernung der Fimbul-Kruste in die Wege zu leiten. Der sayporanische Kommandeur hört auf Anicee und sagt zu, seine Angriffe auf die LFT-Raumer zu beenden. Die Zapfenraumer bleiben jedoch im Solsystem stationiert. Der Umbrische Rat verfügt damit wieder über eine bedenklich große Machtfülle.

Triton: Die Gendesignerin Rya Pascoe befindet sich bereits auf der Rückfahrt von Cape Halia, wo sie den Laderaum ihres Shifts mit Vorräten gefüllt hat, als die Anzeigenskala ein in der Ferne niedergehendes Objekt, bei der es sich um eine Rettungskapsel handeln könnte, anzeigt. Der kleine Irp hatte unbedingt im Shift mitfahren wollen und drängt nun darauf, die Landestelle des unbekannten kleinen Flugobjekts anzusteuern. Die Scheinwerfer ihres flugunfähigen Transportmittels spenden nur bedingt Licht beim Durchqueren der Nachtschwärze in der vereisten Geröllandschaft des Neptunmondes. Endlich findet sie die Absturzstelle. Mit der Kranwinde kann sie die Kapsel bergen. In ihrer Unterkunft erwacht der Havarierte. Es handelt sich um Callis Varro. Er will unbedingt bei Pascoe bleiben, denn, so sagt er, auf Triton kann man sicherlich den bald zu erwartenden Sonnenaufgang besser als von Terra aus genießen, zumal sich die Fimbul-Kruste bereits auflöst.

14. Februar 2013