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ERSTAUFLAGE/737: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2741 (SB)


Christian Montillon

Die Ordische Stele

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2741



Milchstraße, Aurora im Halo-System, 19. bis 21. Mai 1516 NGZ.

Noros, der zweite Planet des Halo-Systems, ist zerstört. Nehmen sich die Onryonen nun den Nachbarplaneten Aurora vor, die Hauptwelt des Galaktikums und damit eines der politischen Machtzentren der Galaxis? Der onryonische Kommandant Penccas Khelliod will auf Teufel komm raus auf Aurora eine Ordische Stele installieren. Und der Teufel kommt auch heraus: Uldormuhecze Foelybeczt, der Vorsitzende des Galaktikums, der als Cheborparner dem Urbild des Bösen aus der terranischen Mythologie sehr ähnlich sieht, verläßt die Vollversammlung des Galaktikums, in der die einzelnen Mitglieder sich angesichts der aussichtslosen Situation gerade gegenseitig mit Vorwürfen überhäufen, und trifft sich mit Monkey, dem Lordadmiral der von den Onryonen zur Terrororganisation erklärten USO.

Penccas Khelliod hat Uldormuhecze Foelybeczt eine dreistündige Frist gewährt, um zu einer Entscheidung zu kommen, ob die Ordische Stele auf friedliche Weise auf Aurora installiert wird oder auf den Trümmern des Planeten und damit auf Bergen von Leichen. Mit der Vernichtung von Noros haben die Onryonen ein Exempel statuiert, um zu verdeutlichen, daß sie jederzeit in der Lage und Willens sind, Planeten der Galaxis zu zerstören, wenn sie das für nötig halten. Für Monkey ist die Sache ganz klar: Solange die Onryonen über ihre Linearraumtropedos verfügen, denen die Galaktische Flotte nichts entgegenzusetzen hat, bleibt nur eine Kapitulation übrig. Die Chefwissenschaftlerin der LFT, Sichu Dorksteiger, forscht schon lange an einem Abwehrmechanismus gegen diese Torpedos. Nur fehlt ihr das Anschauungsmaterial, um zum Erfolg zu kommen. Monkey will sich deshalb einen Linearraumtorpedo verschaffen. Er fordert Uldormuhecze Foelybeczt dazu auf, nach der Kapitulation dafür zu sorgen, daß er von Penccas Khelliod auf dessen Schiff SHOYOO eingeladen wird. Der Vorsitzende des Galaktikums kann natürlich nur in Begleitung von einem oder zwei Leibwächtern auftreten, von denen einer dann der als Springer verkleidete Monkey sein wird.

Uldormuhecze Foelybeczt knüpft Penccas Khelliod gegenüber seine Kapitulation an die Bedingung, ihn im Tagungsraum des Galaktikums sprechen zu wollen. Da der Onryone weiß, daß dieser Raum mit einem Paratronschirm von der Außenwelt isoliert werden kann, lehnt er jedoch ab. Allerdings ist er mit dem Vorschlag, die Bedingungen eines Gesprächs selbst zu bestimmen, einverstanden, und stellt einen Besuch auf seinem Schiff nach der Errichtung der Ordischen Stele in Aussicht. Uldormuhecze Foelybeczts Wunsch, eine Delegation aus sieben Personen mitzubringen, lehnt er jedoch ab, gestattet es ihm aber, sich von zwei seiner Leute begleiten zu lassen.

Die Ordische Stele, ein dreihundert Meter langes Gebilde, dessen obere zwei Drittel zu einer Pyramide geformt sind und deren unteres Drittel ein nach unten hin abgeplattetes Oval darstellt, soll in Galakto City installiert werden. Die Menschen, die an der Stelle leben, wo die Stele künftig stehen wird, haben acht Stunden Zeit, das Gebiet zu verlassen, denn ein Sachschaden, für den gegebenenfalls Entschädigung gezahlt werden wird, ist unvermeidbar. Entsprechende Verhandlungen sollen später mit einem Tesquir, dem Fürsprecher des Atopischen Tribunals, geführt werden.

Drei Tolocesten in ihren rollenden Gehäusen, in denen die Lampionkopf-Wesen merkwürdige Bewegungen ausführen, begleiten die schwebende Ordische Stele bis zu ihrem endgültigen Standort. Die Anweisung wird gegeben, daß in einem Umkreis von 150 Metern unter der Ordischen Stele die Menschen innerhalb von zwei Stunden ihre Häuser verlassen haben müssen, da sie sonst sterben. Der Boden wird dann samt Gebäuden desintegriert und ein hundert Meter tiefes Loch geschaffen, in dem das Gebilde versenkt wird. Nun ragen nur noch die oberen zwei Drittel der Stele, die eine Kantenlänge von sechzig Metern aufweist, zweihundert Meter weit in die Höhe. Das desintegrierte Metall, Erdreich und Gestein wird gespeichert, in reinen Rubin umgewandelt und in einem flüssigen Strom um die Stele herum in einem zwei Meter dicken und hundert Meter breiten makellosen Streifen ausgebracht.

Was Penccas Khelliod besonders freut, ist daß sich in unmittelbarer Nähe der Stele die tefrodische Botschaft befindet, das in seinen Augen wichtigste Gebäude, da er auf den tefrodischen Tamaron Vetris-Molaud, der die Verhaftung Perry Rhodans und Gaumarol da Bostichs ermöglicht hat, große Stücke hält. Was seine Laune jedoch trübt, ist, daß die Daten der Zentral-Positronik von Aurora für die Onryonen wertlos sind.

Uldormuhecze Foelybeczt hat sich nämlich schon vor längerer Zeit darauf vorbereitet, Aurora den Onryonen zu übergeben. Deshalb hat er die Datenbestände der Positroniken auf spezielle Weise gesichert, so daß der Feind sie nicht nutzen kann. Er hat Backups erstellt, die nur mit einem bestimmten Code zugänglich gemacht werden können. Den Code zur Entschlüsselung dieser Daten tragen drei Leute, die er ausgewählt hat, weil sie völlig unauffällig sind, in ihren Gehirnen.

Ein Jaj kann jedoch die Identität der drei biologischen Träger der Schlüsseldateien ermitteln. Es handelt sich um einen Hasproner namens Luba Sieben, um den Dron Enderquett und einen Arkoniden mit Namen Aksandar da Hay-Boor. Allen dreien wurde ein Chip ins Gehirn implantiert, der sie bei Enttarnung rechtzeitig warnt, damit sie flüchten können. Für Enderquett und Aksandar da Hay-Boor wird dies jedoch sehr knapp, da sich beide bei der Aktivierung der Chips in einem tiefen Trancezustand befinden und zu spät bemerken, daß die Warnung bereits erfolgt ist. Enderquett leidet an einer schweren Krankheit und nimmt deshalb Drogen und Aksandar da Hay-Boor ist ein Messingtraum-Süchtiger, der gerade in der Messingwelt versunken ist, als die Onryonen ihn aufsuchen. Nur mit Hilfe eines Haluters, der Aksandar da Hay-Boor den Weg freischießt, kann es dem Arkoniden überhaupt gelingen zu fliehen. Enderquett, der in seinem früheren Leben ein Sarkan-Kämpfer war, erblüht durch die Herausforderung zu neuem Leben und hinterläßt bei seiner Flucht etliche tote Onryonen.

Die drei Parolleute, wie jene genannte werden, die den Entschlüsselungscode im Gehirn tragen, fliehen über verschiedene Wege in die Berge, wo sie in einer einsamen Hütte zusammentreffen. Die Aktivierung des Chips in ihrem Kopf hat die Information, wohin sie sich wenden müssen, in ihrem Gehirn freigesetzt, auch wenn sie das genaue Ziel die ganze Zeit nicht kannten. Nur Uldormuhecze Foelybeczt kennt diesen Ort und wird sie dort wahrscheinlich abholen lassen.

Uldormuhecze Foelybeczt läßt es sich, trotz der Warnung seiner Gefolgsleute, nicht nehmen, herauszufinden, wie die Ordische Stele funktioniert. Er überquert die Rubinfläche und berührt die Stele, woraufhin sich in deren Oberfläche das Gesicht des Atopischen Richters Matan Addaru Dannoer abzeichnet und die Frage stellt: "Welches Unrecht kommst du beklagen, Uldormuhecze Foelybeczt?" Die Ordische Stele dient also der Rechtsprechung. Hier kann jeder hinkommen, um sein Recht einzufordern. Doch wessen Recht wird gesprochen? Nicht das galaktische, sondern das der Atopischen Ordo. Da Uldormuhecze Foelybeczt dieses Recht nicht anerkennt, wendet er sich wortlos ab und geht. Das Unrecht, das die Onryonen an Noros begangen haben, werden sie wohl kaum als beklagenswert anerkennen. Und die Frage dieser Stele zu beantworten, hieße ihr eine Wertschätzung zukommen zu lassen, die ihr seiner Meinung nach nicht zusteht.

Monkey beauftragt den USO-Agenten und Holorama-Künstler Ushindi, dessen beeindruckendes Hologramm über den Angriff einer Flugschlange von Noros er für seine Zwecke nutzen will, von der Errichtung der Ordischen Stele genaueste Aufnahmen zu machen, damit sie später bestmöglichst ausgewertet werden können. Außerdem läßt er sich von ihm eine Blutprobe geben - wozu verrät er aber nicht.

Penccas Khelliod verlangt Uldormuhecze Foelybeczt wegen der blockierten Positronikdaten zu sprechen und lädt ihn auf sein Schiff ein. Monkey, in der Maske des übergewichtigen Mehandors Tenkroden, begleitet ihn. Im Inneren seiner Maske versteckt befindet sich der Swoon Gyr Boskaide, ein USO-Agent. Ein parabegabter weiterer Begleiter rundet das Team ab. Bei der Kontrolle durch Roboter wird Monkey nur deshalb nicht entlarvt, weil Gyr Boskaide in seinem Innern mit einem speziellen Gerät die ÜBSEF-Konstante eines Parabegabten simuliert. Sich als Vorsitzender des Galaktikums von zwei Mutanten als Leibwächter begleiten zu lassen, soll nachvollziehbar erscheinen. Und das genügt auch. Die Onryonen sind so von ihrer Unangreifbarkeit überzeugt, daß sie weitere Kontrollen nicht für notwendig erachten. Bevor er das Schiff betritt, läßt Monkey unauffällig einen Tropfen von Ushindis Blut auf den Boden fallen.

Die drei werden zu Penccas Khelliod geführt und nach einer fruchtlosen Diskussion über die unbrauchbaren Positronikdaten läßt Monkey ein grelles Licht explodieren. Onryonen sind von Natur aus sehr empfindlich gegen helles Licht. Penccas Khelliod ist kurzzeitig geblendet und als er wieder sehen kann, hat Monkey längst Ushindis Hologramm der angreifenden Flugschlangen von Noros aktiviert. Das Hologramm hat er zuvor von Ushindi verändern lassen, so daß der Onryone sieht, wie die fliegende Bestie nicht nur nach ihm schnappt, sondern einen der beiden Leibwächter Uldormuhecze Foelybeczts tötet und den Cheborparner schwer verletzt. Das verwirrt ihn so sehr, daß er zu spät reagiert. Erst als Kampfroboter erscheinen und mit Schüssen dem Spuk ein Ende bereiten, wird offensichtlich, daß der zweite Leibwächter verschwunden ist, den man für einen Suggestor halten soll. Uldormuhecze Foelybeczt gibt sich leutselig und schwört, nichts davon gewußt zu haben, daß sein Leibwächter, bei dem es sich um einen ehemaligen USO-Agent handele, etwas im Schilde geführt habe. Penccas Khelliod geht nicht gegen ihn vor, läßt ihn und seinen zweiten Leibwächter allerdings aus seinem Schiff entfernen. Überall im Schiff wird nun nach dem Mehandor Tenkroden gesucht. Man findet ein wenig terranisches Blut, was darauf hindeuten soll, daß der Fliehende verletzt ist. Auch außerhalb des Schiffes wird der von Monkey dort hinterlassene Tropfen Blut gefunden, was den Schluß nahelegen soll, der Mutant sei aus dem Schiff teleportiert. Doch Penccas Khelliod läßt sich nicht täuschen. Es muß ja einen Grund für den Aufwand geben, den der angebliche USO-Agent betrieben hat. Er läßt das ganze Schiff genauestens durchsuchen.

Daß Monkey nicht gefunden werden kann, liegt daran, daß er sich im Schutz eines individuellen Paros-Schattenschirms durch das Schiff bewegt. Bei diesem Schirm handelt es sich um eine Tarnung, die für Lebewesen eigentlich nicht geeignet ist, da der hohe Energiebedarf, der nötig ist, dieses Feld zu erzeugen, nur mit der Verbrennung von Salkrit gestillt werden kann, was den Träger des Schutzschirms einer tödlichen Strahlung aussetzt. Der Swoon, der sich mit onryonischer Technik beschäftigt hat und in der Lage ist, die Programmierung eines Linearraumtorpedos, auf den Monkey es abgesehen hat, zu manipulieren, leidet an einer tödlichen Krankheit und hat ohnehin nur noch kurz zu leben, weshalb er sich bereit erklärt hat, Monkey, der sich als Oxtorner kurzzeitig einer solchen Strahlung aussetzen kann, zu begleiten. Doch die Suche nach den Abschußrampen der Linearraumtorpedos dauert zu lange. Die Strahlung innerhalb des Paros-Schattenschirms setzt vor allem dem Swoon so schwer zu, daß Monkey ihn, als sie endlich einen Linearraumtorpedo gefunden haben, abschaltet. Mit letzter Kraft macht sich Gyr Boskaide an die Programmierung, während Monkey die angreifenden Onryonen abwehrt, die schnell zur Stelle sind, nachdem die Eindringlinge geortet werden können. Sie haben die Befugnis, den angeblichen Terraner zu erschießen, so daß Monkey in arge Bedrängnis gerät. Er sieht keine Chance mehr, diesen Einsatz lebend zu überstehen. Da kommt ihm ein verwegener Gedanke. Als Gyr Boskaide mit seiner Programmierung fertig ist und der Linearraumtorpedo in die Abschußvorrichtung gleitet, schiebt Monkey den Swoon schnell wieder in seinen Springerbauch, schlägt seine Finger und Füße ins Metall des Torpedos und wird - wie Münchhausen auf der Kanonenkugel - mitsamt dem Torpedo ins All abgeschossen, in der Hoffnung, daß den Torpedo ein Schutzfeld umhüllen wird, wenn er in den Linearraum eintritt.

Die beiden Mehandor Blosstur und Passan, die von Monkey instruiert worden sind, mit ihrem Schiff an ganz bestimmten Koordinaten auf etwas zu warten, das sie dann schon erkennen würden, wenn es kommt, wollen schon mit ihrem Leben abschließen, als ein Linearraumtorpedo auf sie zuschießt, besinnen sich dann aber noch rechtzeitig und lenken ihr Schiff in fieberhafter Eile auf einen parallelen Kurs zu dem Geschoß, das sie mit einem Traktorstrahl an Bord holen. Monkey sieht ziemlich zerfleddert aus, Fetzen seiner Verkleidung hängen an ihm, da der Andruckabsorber des Torpedos wohl doch nicht so wirksam war, wie er sich das gedacht hatte. Ein Höllenritt liegt hinter ihm, was ihn jedoch nicht davon abgehalten hat, den toten Swoon in seiner Hand geborgen zu halten, damit er ihm nun die letzte Ehre erweisen kann. Der Linearraumtorpedo wird nun schleunigst zu Sichu Dorksteiger gebracht, damit man endlich einen Schutz gegen die mächtigste Waffe der Onryonen entwickeln kann.

3. März 2014