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ERSTAUFLAGE/759: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2763 (SB)


Verena Themsen

Mondlicht über Naat

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2763



Die Atopen drücken der Milchstraße im Sinne ihrer neuen Friedensordnung ihren Stempel auf. Das Arkonsystem, das nun Baagsystem heißt, ist ein Beispiel dafür. Gemäß richterlichem Beschluß mußten die Arkoniden es räumen und an die Naats zurückgeben, die eigentlichen Besitzer, die nicht wie die Arkoniden eingewandert, sondern unter der Sonne Baag entstanden waren.

Der arkonidische Vizeimperator Tormanac da Hozarius entzieht sich der bedrückenden Realität und flüchtet immer öfter in die Messingwelt. Es gibt für ihn nicht mehr viele Gründe, in seinen materiellen kranken Körper zurückzukehren. Die Messingträumer hadern nicht mehr mit den politischen Verhältnissen. Sie finden es gut, daß dem Atopischen Tribunal nachgegeben worden ist, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Das Tribunal hat ihnen ohnehin nichts genommen, was sie in der Messingwelt nicht besser haben. Während die Atopen ihre Beschützer sind, können sie sich eine Welt so schaffen, wie sie ihnen gefällt. Als sich in der wirklichen Welt Dinge von kosmischer Tragweite ereignen, kehrt Tormanac widerwillig in die zähe Welt zurück. Der von grünem Technogeflecht überzogenen Erdmond Luna ist plötzlich im Baagsystem aufgetaucht und wird von den Atopen in die Planetenordnung eingegliedert. Er umkreist Naat nun in gegenläufiger Richtung auf einer Bahn, die ihn zum neuen viertinnersten Mond macht.

Mit Luna ist auch der Atopische Richter Chuv ins Baagsystem gekommen. Er will den traditionellen Muathamen-Kämpfen beiwohnen, bei denen ähnlich wie beim terranischen Sumo-Ringen paarweise miteinander gerungen wird, nur daß dies auf hohen Balken stattfindet, von denen der Kontrahent hinuntergestoßen werden kann, was bei der Höhe nicht ungefährlich ist und zu schwerwiegenden Verletzungen führen kann. Er plant sogar, selbst an den Kämpfen teilzunehmen.

Die terranische Geochemikerin Yaren Yildiz lebt auf Naat und kümmert sich nach dem Unfalltod eines naatischen Ehepaars um deren Sohn Galgkar, der zeitlebens ein Außenseiter war, weil er ein Bleichgeborener, ein Albino, ist. In seinem Clan findet er deshalb keine Aufnahme, kämpft aber darum, als Muanaat beim Muathamen teilnehmen zu dürfen, das ihm den Eintritt ins Erwachsenenleben gewährt. Damit Galgkar überhaupt kämpfen kann, bedarf es allerdings eines Muacurn, der ihn zum Kampf herausfordert. Doch kein Clanmitglied will einen Bleichgeborenen herausfordern.

Der arkonidische Informationsaufbereiter Sholtan Perlvin, dessen Gesicht schwer entstellt ist, war einst USO-Agent, und arbeitet nun mit einer Untergrundorganisation auf Naat zusammen. Diese setzt sich hauptsächlich aus Agenten des arkonidischen Geheimdiensts Tu-Ra-Cel zusammen, die beim Muathamen einen Anschlag auf den Atopischen Richter Chuv planen und dabei zur Not Tausende Opfer in Kauf nehmen würden. Perlvin kann das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren und schlägt einen Plan vor, bei dem nur ein Muathamen-Kämpfer geopfert wird.

Er sucht Yaren Yildiz auf und bietet seine Hilfe an, Galgkar zu ermöglichen, bei den Kämpfen teilzunehmen. Da er aufgrund seines Aussehens selbst ein Ausgestoßener ist, gewinnt er das Vertrauen des jungen Naats, der viel geübt hat und stark genug ist, ein Muanaat zu sein. Aber niemand will die Herausforderung aussprechen, die ihn zu einem machen würde. Weil ihn jeder scheut, da er ein Bleichling ist, wird ihm Unrecht getan. Und da laut dem atopischen Gesetz jedes Unrecht vor die Atopische Stele gebracht werden kann, fordert Galgkar auf Perlvins Anregung hin sein Recht bei den Atopen ein. Auf der Oberfläche der Stele erscheint Chuvs Gesicht, das urteilt, daß Galgkar tatsächlich Unrecht geschieht, denn es sei die Pflicht jedes Muanaat, sich der jungen Anwärter anzunehmen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich würdig zu erweisen. Der Richter gibt jedoch zu bedenken, daß man einen Muanaat nicht zwingen kann, gegen Galgkar zu kämpfen. Das wäre ebenfalls Unrecht. Das Dilemma sei nicht leicht zu lösen.

In diesem Moment mischt sich Perlvin ein und sagt, er habe gehört, daß der Richter bei den Kämpfen selbst teilnehmen will. Chuv könne beim Muathamen doch selbst gegen Galgkar kämpfen und dieses Problem persönlich lösen. Yaren Yildiz ist mißtrauisch. Sie hat das Gefühl, daß Perlvin etwas anderes im Schilde führt, als er vorgibt. Doch sie will ihrem Ziehsohn auch nicht die Erfüllung seines innigsten Wunsches vereiteln. Chuv willigt tatsächlich ein, Galgkar beim Muathamen herauszufordern.

Perlvin hat unter Galgkars Lieblingsspeise chemische Substanzen gemischt, die sich im Magen des jungen Naat zu einer Bombe zusammenformen, die die Tu-Ra-Cel-Agenten mit einem Funkimpuls zünden können. Als er am Kampftag Yaren und Galgkar näher kennen- und zu schätzen lernt, bekommt er Gewissensbisse, doch es ist schon zu spät. Zwar redet er Galgkar gut zu, es sich noch einmal zu überlegen, doch der ist nicht davon abzubringen, gegen Chuv zu kämpfen. Wie sich herausstellt, steht Chuv den naatischen Kämpfern in seiner Geschicklichkeit und Stärke in nichts nach, obwohl er wesentlich kleiner als sie ist. Er bewährt sich in zahlreichen Kämpfen, bevor er ganz am Schluß Galgkar herausfordert. In letzter Sekunde versucht Perlvin, seinen eigenen Plan zu vereiteln. Als Galgkar gegen Chuv antritt, stürzt er sich auf den jungen Naat und aktiviert seinen HÜ-Schirm, den der Funkimpuls nicht durchdringen kann. Katsugo-Roboter eröffnen das Feuer auf Chuv, doch der Richter kann von seinem Sekretär in Sicherheit gebracht werden. Perlvin flieht mit Galgkar in ein Versteck, in dem er ihm den Magen auspumpt.

Dort entdeckt er, daß Galgkar Chuv gekratzt haben muß, weil er Hautteile des Atopischen Richters unter den Fingernägeln des Naats findet. Er läßt sie analysieren und es stellt sich heraus, daß Chuv ein völlig anderes Erbgut hat als der Atopische Richter Dannoer, dessen Zellen keine Erbinformationen enthielten. Chuvs DNS enthält sogar zu einem kleinen Bestandteil naatisches Erbgut, das Variationen aufweist, als hätte es sich über mehrere Jahrmillionen weiterentwickelt. Der Rest der Gesamtinformationen stellt auf unerklärliche Weise unzählige weitere fast komplette Gensätze völlig anderer Wesen dar. Chuv ist damit sozusagen ein genetisches Kollektiv.

Perlvin hat jedoch keine Möglichkeit, sein Wissen aus dem Baagsystem hinauszuschmuggeln. Er muß auf der Hut sein, denn die Tu-Ra-Cel ist ihm auf den Fersen, weil er den Anschlag auf Chuv vereitelt hat.

Yaren war vor dem Geschehen von Perlvin in eine Kabine eingeschlossen worden, damit ihr nichts geschieht. Dort hatte sie einen Holo-Würfel entdeckt, auf dem eine glückliche Kleinfamilie abgebildet war. Sie hat ihn während des ganzen Tumults an sich und mit nach Hause genommen. Später als Perlvin wieder bei ihr und Galgkar auftaucht, um sich zu entschuldigen und zu versuchen Wiedergutmachung zu leisten, stellt sie ihn zur Rede. Sie will seine Geschichte hören.

Perlvin wollte sich am Atopischen Tribunal rächen, weil es seine Familie bedroht, die USO. Er war als Kind mit seinen Eltern auf einen Planeten umgesiedelt, auf dem daraufhin ein Knochenparasit die Einwohner verseuchte. Nur wenige Kinder und Jugendliche hatten überlebt und er war einer von ihnen. Sie sind von der USO gerettet worden, nachdem die Arkoniden sie im Stich gelassen hatten. Deshalb war es gar keine Frage, daß er später zur USO gehen würde. Bei ihr fand er Freunde, die sich nicht an seinem entstellten Äußeren störten - eine Erfahrung, die er in den Heimen machen mußte, in denen er nach seiner Rettung aufwuchs. Bei der USO konnte er Dinge bewirken und das zurückzahlen, was die USO-Leute einst für ihn getan hatten. Er war trotz der Gefahren seiner Arbeit geborgen - bis die Atopen kamen und die USO zur terroristischen Organisation erklärten und er zum Vogelfreien wurde. Nun will er als Wiedergutmachung seiner Tat versuchen, Galgkar und Yaren zu helfen, von Naat fortzugehen und woanders zu leben, wo Galgkar kein Ausgestoßener ist. Auf Naat würde Galgkar nie Anerkennung finden, selbst wenn er tausend Kämpfe bestreiten würde. Auf Terra beispielsweise, wohin viele Arkoniden nach Neu-Atlantis ausgewandert sind, leben auch Naats. Dort wird niemand wegen seiner Hautfarbe diskriminiert. Yaren bittet sich Bedenkzeit aus.

Auf Gor'Ranton, der ehemaligen arkonidischen Kriegswelt Arkon III, breitet sich seit Eintreffen Lunas sowohl an der Oberfläche als auch in der Tiefe das Technogeflecht aus und übernimmt immer weitere Teile der Produktionsstätten und Werften.

Ohne auf den Anschlag auf seine Person einzugehen, verkündet Chuv über Trivid, daß Thantur-Lok, das auch M13 genannt wird, eine eigene Domäne werden wird. Zusammen mit Luna soll Gor'Ranton einen Repulsorwall erzeugen, der das gesamte Baagsystem umschließen und es unter einen einzigartigen Schutz stellen wird. Damit werde das Baagsystem zum sichersten Ort in der Galaxis werden - zum schlagenden Herzen einer galaktischen Friedensgemeinschaft.

3. August 2014