Schattenblick →INFOPOOL →UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN

ERSTAUFLAGE/774: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2778 (SB)


Michael Marcus Thurner

Der Weg nach Wanderer

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2778



Die Stadt Pha Gashapar hat auf Reginald Bull, Toio Zindher und Quick Silver einen Jäger angesetzt. Der Yothoy Toida Zyonaro ist eigentlich Archäologe, opfert seine Berufung aber gerne für die Jagd nach Quick Silver und Reginald Bull, die er für die schweren Zerstörungen an den archäologischen Relikten von Pha Gashapar verantwortlich macht. Er und seine Untergebenen sind durch die Breviatur nach Tann gelangt. Die Yothoy sind geflügelte Wesen, ausgebildete Jäger, vor denen sich alle fürchten, 'die Böses im Sinn haben'. Ihm und seinen Begleitern steht ein Mini-Kog zur Verfügung, ein Kleinstraumschiff, das über herausragende technische Möglichkeiten verfügt, falls es den Flüchtenden gelingt, den Planeten zu verlassen. Es ist ein Relikt aus dem Besitz der Chaotarchen. Da es erst zusammengebaut werden muß, ist es nicht gleich einsatzbereit. Doch bereits in einem Stadium, in dem die Verbindungen einiger Einheiten noch nicht ganz geschlossen sind, leistet das Mini-Kog mehr als die meisten Schiffe des bekannten Universums. Die Beschleunigungswerte liegen bei mehr als 950 Kilometern pro Sekundenquadrat, Hyperortungsfühler reichen weit in den Leerraum hinaus. Die Lebendkonstante des Raumers macht sich ebenfalls an die Spürarbeit. Doch Geist, das Gehirn des Schiffes, entwickelt ein verhängnisvolles Eigenleben.

Da die Jäger des Protokolls Defensive angewiesen sind, niemals auf die Anwesenheit von Pha Gashapar aufmerksam zu machen, können sie nicht so offensiv vorgehen, wie sie es gerne würden. Sie versuchen, die Flüchtenden anhand ihrer Energieemissionen zu finden.

Reginald Bull und seine Begleiter, denen es gelungen ist, dank der enormen Emissionen des gerade gelandeten Apukamuy-Raumers unerkannt den Raumhafen zu erreichen, geben sich als Handelsbeauftragte des LFT-Botschafters von Tann aus und versuchen, nicht nur ihre Waren, zu denen zu Bulls größtem Entsetzen auch Sklaven gehören, an den Apukamuy Omwayd zu bringen, sondern auf seinem Schiff RYTRALL auch eine Passage nach Wanderer zu bekommen. Um ihre Chance, von Tann zu verschwinden, nicht zu vertun, muß er die Dinge, die er momentan noch nicht ändern kann, so akzeptieren wie sie sind. Doch Bull schwört, sofort eine Mission zu starten, die die Verhältnisse auf Tann ändern soll, sobald er wieder in der Milchstraße angekommen ist.

Toio Zindher hat das gleiche Gerechtigkeitsempfinden wie Reginald Bull. Obwohl sie auf verschiedenen Seiten stehen - sie betont deutlich, daß sie sich nur Vetris Molaud verpflichtet fühlt -, vertreten sie dieselben moralischen Werte. Sie benimmt sich anders, als Reginald Bull es erwartet hätte. Er erkennt zwar ihre Gefährlichkeit - immerhin ist sein Freund Ronald Tekener durch ihr Zutun gestorben -, dennoch beginnt er gewisse Sympathien für sie zu hegen. Er bewundert ihre Geradlinigkeit, sie verwendet keine Ausflüchte und steht für das ein, was sie getan hat.

Die vierbeinigen Apukamuy, deren Körper einer zu groß geratenen Schabe ähneln, haben es verstanden, in Andro-Gamma über die Jahrtausende hinweg die Zügel fest in der Hand zu halten. Daran hatten selbst die Meister der Insel nichts ändern können. Sie sind bekannt für ihr Geschick und ihre Skrupellosigkeit. Der gerissene Händler Omwayd ist an Bulls technologischem Wissen über weiterentwickelte Positroniken nicht interessiert, weshalb er mit ihm nicht handelseinig werden kann. Außerdem nimmt er es ihm übel, mit ihm feilschen zu wollen. Der Apukamuy schlägt vor, Toio Zindher für Kunden mit erotischen Ansprüchen zu kaufen. Nach der geharnischten Antwort, die er daraufhin von ihr bekommt, bricht er jede Verhandlung ab. Da mischt sich Quick Silver ein und erklärt sich bereit, mit Omwayd zu verhandeln. Doch er stellt Reginald Bull eine Bedingung. Er will nämlich, wenn sie auf Wanderer angekommen sind, das Physiotron stehlen, mit dem ES, als es noch keine Zellaktivatoren gab, einigen Menschen lebensverlängernde Zellduschen gewährte. Reginald Bull soll ihm dabei nicht in die Quere kommen. Reginald Bull hat dagegen nichts einzuwenden. Er ist ohnehin der Meinung, daß ES seinen Besitz auch ohne sein Zutun zu schützen versteht.

Quick Silver führt mit Omwayd ein Gespräch unter vier Augen. Reginald Bull und Toio Zindher wissen nicht, was er mit dem Händler vereinbart hat. Sie sind nur froh, daß sie an Bord des Apukamuy-Raumers gehen können. Denn die Verfolger sind ihnen bereits sehr nahe, obwohl Quick Silver erneut drei Tarnmurmeln, die er mit ihren Individualimpulsen impft, aus sich herausgearbeitet und auf die Reise ins Landesinnere geschickt hat.

Auf dem Schiff herrschen fürchterliche Zustände. Das Gesellschaftssystem der Apukamuy sieht vor, daß sich die Kinder des Oberhaupts von ganz unten hocharbeiten müssen. Omwayds rebellischem Sohn Ossoyr unterstehen die unteren Etagen des Raumers. Während Quick Silver mit dem Oberhaupt des Familienclans spricht, werden Reginald Bull und Toio Zindher Ossoyr anvertraut, der sie wie Gefangene durch vollkommen verlotterte Schiffsbereiche treibt, in denen die Sklaven unter erbarmungswürdigen Bedingungen zusammengepfercht leben.

Als Quick Silver sich in Begleitung Omwayds wieder zu ihnen gesellt, wobei der Apukamuy seinem Sohn wegen der Vernachlässigung seines ihm anvertrauten Bereichs die Leviten liest, erfahren sie endlich den Preis, den der Androide für den Flug nach Wanderer ausgehandelt hat. Quick Silver hat Toio Zindher als Lust-Sklavin verkauft. Darüber ist Reginald Bull genauso empört wie die Tefroderin selbst. Er ist so erbost, daß er glatt die Chance aufgeben würde, Atlan zu finden, um Toio Zindher vor diesem Schicksal zu bewahren. Allerdings sind sie schon unterwegs und eine Rückkehr nach Tann nicht ratsam, wo sie in die Hände der Jäger fallen würden. Quick Silver redet sich mit der Begründung heraus, daß Toio Zindhers Sklavendasein erst bei der Ankunft auf Wanderer in Kraft treten würde. Und wenn man erst einmal angekommen sei, würde man schon eine Lösung finden. Den beiden bleibt nichts anderes übrig, als dies zu akzeptieren.

Am 25. März 1517 NGZ kommt die RYTRALL bei Wanderer an. Was weder die Apukamuy noch Reginald Bull und seine Begleiter wissen, ist, daß es dem Mini-Kog der Yothoy gelungen ist, die RYTRALL nach 12 Tagen aufzuspüren. Die Jäger wollen vor allem Reginald Bull eliminieren, denn sie halten ihn für einen Agenten des Atopischen Tribunals.

Homunk, der sichtlich verwirrt wirkt, nimmt Kontakt zur Zentrale des Apukamuy-Schiffes auf. Er spricht Reginald Bull mit Perry Rhodan an. Irgendetwas scheint mit ES mal wieder ganz und gar nicht zu stimmen. Homunk, der ein Teil von ES ist und die Superintelligenz gewissermaßen in sich trägt, scheint sich in den temporalen Realitäten verirrt zu haben. Er ist der Meinung, Perry Rhodan sei gerade erwachsen geworden. Die RYTRALL dürfe nicht auf Wanderer landen. Homunk will an Bord der RYTRALL kommen, doch Omwayd läßt das nicht zu. Der Apukamuy will erst ganz genau wissen, was es mit Wanderer auf sich hat. Als er erfährt, daß es die Scheibenwelt einer Superintelligenz ist, die die Unsterblichkeit verleihen kann, will er nicht mehr Toio Zindher als Sklavin haben, sondern einen Zellaktivator. Homunk darf nun kommen und berichtet auf Nachfrage, daß sich Atlan immer noch auf Wanderer aufhält, er sei jedoch sehr beschäftigt und daher unabkömmlich.

Homunk erklärt sich bereit, Quick Silver, Toio Zindher und einen Apukamuy mit nach Wanderer zu nehmen. Aber nicht Reginald Bull. Er dürfe gar nicht erst in die Nähe von ES kommen. Dadurch würde Reginald Bull nur die Leiden der Superintelligenz verstärken, denn auf seinem Zellaktivator liegt das Signum der Chaotarchen.

Quick Silver schlägt vor, Reginald Bulls Zellaktivator herauszuoperieren und auf der RYTRALL zu deponieren. Da er auf Reginald Bull geeicht ist, kann Omwayd nichts damit anfangen. Erst nach einem Wutausbruch stimmt Reginald Bull widerwillig zu. Nun darf er Wanderer betreten, aber ihm bleiben nur 62 Stunden, bevor der Zellverfall bei ihm einsetzt. Damit sich die RYTRALL nicht aus dem Staub macht, solange sie auf Wanderer sind, soll Omwayds Sohn Ossoyr mitkommen.

Um das Gespräch auf das Physiotron zu bringen, schlägt Quick Silver vor, Reginald Bull könne sich doch einer Zelldusche unterziehen. Doch Homunk geht nicht darauf ein. Er kündigt Reginald Bull an, es würde jemand auf Wanderer auf ihn warten. Die Silberkugel, mit der Homunk gekommen ist, landet nun in einer verwaisten Wildwest-Landschaft, nahe einer Geisterstadt.

Als ES der Menschheit das Stardust-System in den Fernen Sternenlanden zur Verfügung stellte, teilte es sich in ES und TALIN. TALIN blieb im Stardust-System zurück und gewährt den Menschen dort als Superintelligenz Schutz.

ES ist durch seine Teilung sehr in Mitleidenschaft gezogen worden und die Heilung damit vergleichbar, den Bereich eines ganzen Sonnensystems bis zum kleinsten Staubkorn neu justieren zu müssen. Die fehlenden Teile auszugleichen ist eine Mammutaufgabe, die die Superintelligenz erst noch vor sich hat. Es ist, wie wenn man ein menschliches Gehirn in zwei Teile trennt, die beide funktionsfähig bleiben müssen. Angst, Unsicherheit und Verwirrung sind die Konsequenzen einer solchen Teilung. ES war gezwungen, jedes einzelne seiner Milliarden von Bewußtseinen zu trennen. Gedanken, Ideen, Erfahrungen und Gefühle wurden auseinandergerissen und müssen nun wieder geheilt werden.

Da Wanderer der Anker von ES ist, ist auch die Scheibenwelt selbst von der Teilung betroffen. Wanderers Stadt Ambur-Karbush ist verlassen und fängt an, zu wuchern. Sein Inneres ist von Hohlräumen durchsetzt, deren Anzahl schwankt. Es sind die subklusiven Regionen, die zum Teil bewohnt sind, zum Teil sind es Maschinenhallen. In einem dieser Hohlräume befindet sich Atlan, der ein integraler Bestandteil des Heilungsprozesses von ES ist. Wo genau sich Atlan aufhält, weiß Homunk nicht. Man muß ihn suchen. Doch diese Suche erweist sich als sehr schwierig. Es existieren zwar Antigravschächte, doch sie sind nicht durchgängig. Manche Hohlräume sind nur über Treppen oder gar Kletterseile erreichbar.

Hitze quillt aus dem Innern hervor. Plötzlich werden sie von einer unsichtbaren Woge erfaßt und in die Tiefe gezerrt. Dort bekommen sie es mit Wucherungen der Scheibenwelt zu tun. Wesen und Nichtwesen, die mit der Hilfe von ES entstehen oder sich von der Superintelligenz ernähren. Die entstehenden Maschinen versuchen, sich selbst zu begreifen. Sie suchen nach einem Sinn ihrer Existenz. Wenn ihnen nicht gefällt, was sie werden, hören sie auf zu funktionieren. Halb organische Maschinenwesen stellen sich den Besuchern entgegen und Homunk weiß plötzlich nicht mehr, wo es lang geht. Der starke Andrang von Vitalenergie bereitet Toio Zindher Schmerzen. Doch sie erkennt plötzlich eine Spur positiver Lebensenergie, der sie folgen wollen. Allerdings versuchen die Maschinenwesen, sie daran zu hindern. Sie werden eingeschlossen, drohen zerdrückt zu werden. Mutiertes pflanzliches Leben stürzt sich auf Reginald Bull, um ihn zu vernichten. Toio Zindher kann ihn aus einer mörderischen Umklammerung retten, indem sie die Tentakel desintegriert, die ihn umfangen. Mehr als 12 Stunden irren sie bereits im Innern von Wanderer umher.

Plötzlich taucht Suzan Rhodan auf, Roi Dantons Schwester, die vor langer Zeit in ES aufgegangen ist. Die Wucherungen hören auf und sie übernimmt die Führung zu Atlan. Reginald Bull kann sie vor Freude, sie zu sehen, gar nicht mehr loslassen. Auf dem Weg durch die subklusiven Regionen plaudern sie angeregt über vergangene Zeiten.

Das Mini-Kog ist inzwischen bei der RYTRALL angekommen und die Vothoy haben die Besatzung paralysiert und das Schiff geentert. Die Scheibenwelt, die den Anschein erweckt, als wäre sie gar nicht da, bleibt den Jägern dank der herausragenden Fähigkeiten des Mini-Kogs nicht verborgen. Wanderer wird von einem Schutzschirm umgeben, der in Temporalbereiche überlappt. Die Scheibenwelt treibt in ihrer eigenen Welt dahin und ist dem Standarduniversum entrückt. Doch Geist, das Gehirn des Mini-Kogs, sieht es als Herausforderung an, diesen Schirm zu knacken. Das Chaotarchen-Relikt wird immer eigenständiger und hört nicht mehr auf die Befehle, die es von den Vothoy bekommt. Um seine Interessen zu verwirklichen, entzieht es nicht nur den Apukamuy, sondern auch den Jägern Lebensenergie. Dadurch wird es immer mächtiger und gefährlicher. Geist ist das gemeinsame Produkt mehrerer untergegangener Kulturen. Das Ergebnis letzter Anstrengungen eines Völkerkonglomerats, das sich verwirklichen wollte. Eine von einer metallenen Hülle umgebene Mentalsubstanz. Um Wanderers Zeitschirm zu durchdringen, greift er sogar auf die Lebensenergie seiner Passagiere zurück, die nichts dagegen tun können.

Es gelingt dem Mini-Kog tatsächlich, auf Wanderer zu landen. Homunk führt Reginald Bull wieder an die Oberfläche. Er und seine Begleiter sollen die Eindringlinge vertreiben, schließlich seien sie nur wegen ihnen hier. Von Wanderer ist keine Hilfe zu erwarten. Die Vier sind völlig auf sich selbst gestellt und bekommen es mit einer beachtlichen Waffengewalt zu tun. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als in ein leerstehendes Haus zu fliehen, das von den Jägern so lange unter Beschuß genommen wird, bis die Temperatur im Innern unerträglich wird.

Plötzlich stanzt eine Kraft, die Bull niemals zuvor kennengelernt hat, ein Loch in die Realität. Von einem Augenblick zum nächsten fehlt ein Drittel des Gebäudes. Es ist Geist. Die Schutzsuchenden sind genauso verblüfft wie die Angreifer. Geist will Ambur-Karbush zerstören. Toida Zyonaro versucht ihn unter Kontrolle zu halten. Doch die Chaotarchen-Maschine nimmt überhaupt keine Befehle mehr von ihm entgegen. Quick Silver, der das Protokoll Wissenserwerb und Wissensverwaltung schon immer vor dem Chaotarchen-Relikt gewarnt hat, glaubt, Geist aufhalten zu können, dessen Vernichtungsfeldzug in vier Minuten beginnen wird. Er schickt Reginald Bull und Toio Zindher los, Atlan zu finden. Sie werden von den Vothoy nicht mehr verfolgt, da die Situation sie vollkommen überfordert. Ihr Raumschiff hat bereits zwei seiner Insassen so viel Lebensenergie entzogen, daß sie gestorben sind. Ossoyr will Reginald Bull nicht begleiten, sondern bei Quick Silver bleiben, der dies sogar akzeptiert. Gemeinsam rasen sie auf den Mini-Kog zu.

Atlan hat unzählige Patienten, die er als Arzt jeden Tag heilt. Er rügt Homunk, ein Feigling zu sein, weil er es nicht geschafft hat, Reginald Bull zu sagen, daß er Suzan Rhodan töten muß...

18. November 2014