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ERSTAUFLAGE/789: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2793 (SB)


Oliver Fröhlich

Die Weltenbaumeister

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2793


8. August 1517 NGZ.

Perry Rhodan ist mit der RAS TSCHUBAI im Solsystem angekommen, um auf Terra die Eroberung des Richterschiffs CHUVANC, mit dem Atlan über die Synchronie in die Jenzeitigen Lande vorstoßen will, vorzubereiten. Die Solare Premier Cai Cheung ist die einzige, die über ihre Anwesenheit Bescheid weiß.

Die beiden entführten, am Finsterfieber erkrankten onryonischen Besatzungsmitglieder der CHUVANC werden in einem Hochsicherheitstrakt einer Klinik untergebracht. Dort soll ihr Gedächtnis ausgelesen werden. Gegen die Möglichkeit einer Heilung sind sie dazu bereit, sich der Prozedur zu unterziehen, bei der ihr Gedächtnisinhalt über SEMT-Hauben an die Biopositronik weitergeleitet wird. ANANSI, die Biopositronik der RAS TSCHUBAI, kann nun genau erläutern, wie die CHUVANC aufgebaut ist und wie ihre Bewaffnung und ihre Antriebe ausgelegt sind. Es gibt auch Informationen über den Transchronalen Treiber, mit dem das Schiff, wenn es die Synchronie benutzt, durch die Zeit fliegen kann. Atlan hört aufmerksam zu und kann dank seines fotografischen Gedächtnisses alles behalten.

Die CHUVANC besitzt neben den normalen Schutzschirmen einen Mini-Repulsorwall und eine extra starke Raumschale, die ein Abwehrfeld darstellt, das einem Paratronschirm vergleichbar ist. Eines ist auf jeden Fall klar: Die CHUVANC zu entern dürfte ein sehr schwieriges Unterfangen werden.

Da die Geniferen das Richterschiff auf eine ähnliche Weise lenken, wie es Emotionauten bei terranischen Schiffen tun, gibt Perry Rhodan ANANSI die Anweisung, Emotionauten zu suchen, die als Piloten für die CHUVANC geeignet sind. Selbst die besten müssen ein monatelanges Training absolvieren, bis sie in der Lage sein werden, ein Richterschiff zu pilotieren. Sobald es dann in die Synchronie eingeflogen ist, würde Atlan die Steuerung übernehmen. ANANSI wählt Avan Tacrol, Farye Sepheroa, Tauro Lacobacci (Erster Pilot der RAS TSCHUBAI) und Samu Battashee, einen jungen hochbegabten, aber nicht ganz zuverlässigen Studenten der Flottenakademie Terrania, als künftige Piloten der CHUVANC aus.

Um von Spionen der Atopen verschont zu bleiben, ist es Rhodans vordringlichstes Anliegen, alle Jaj, die sich möglicherweise im Solsystem aufhalten könnten, aufzuspüren. Deshalb nimmt er über die Solare Premier Cai Cheung Kontakt zu dem Stellvertretenden Direktor des Terranischen Liga-Dienstes Andrasch Mikael auf, der ihm versichert, daß der TLD kaum noch etwas anderes tut, als nach Jaj zu suchen. Doch leider bisher ohne Erfolg. Man hätte alle Menschen einer ständigen Überwachung unterziehen müssen, um etwaige Abweichungen von ihren normalen Gewohnheiten erkennen zu können, die eventuell darauf hinweisen würden, daß sie von einem Jaj übernommen worden wären. Die Auswertung der Daten wäre für eine Großpositronik kein Problem, doch das verstößt - sehr zum Verdruß von Andrasch Mikael - gegen die Datenschutzrechte, die in der Verfassung verankert sind. Also bliebe nichts anderes übrig, als ausgewählte Risikobereiche einer besonderen Überwachung zu unterziehen und alles Ungewöhnliche, was sich in diesen Bereichen zuträgt, genau zu untersuchen. Je prestigeträchtiger ein Ort sei, desto größer wäre die Chance, dort auf einen Jaj zu stoßen. Terrania ist ein solcher Risikobereich und ganz besonders die Solare Residenz. Deshalb ist das Verhalten eines gewissen Ivar Colorti bereits aufgefallen, der enorme Mühen auf sich genommen hat, um mit der Holosions-Show seiner Truppe im Holografischen Museum der Solaren Residenz auftreten zu dürfen. Die Mitglieder der Truppe wurden monatelang ergebnislos beschattet, bevor man die Überwachung auf Stichproben reduziert hat.

Die Holosionisten, die sich auch Weltenbaumeister nennen, schaffen in einem relativ kleinen Raum, der mit Tausenden von Holo- und Prallfeldprojektoren ausgestattet ist, eine Szenerie, die den Besuchern ein hautnahes Erleben ermöglicht. Die Illusion von Höhe und Weite wird mit ausgeklügelter Perspektive erschaffen. Ein beweglicher Boden sorgt dafür, daß der Besucher das Gefühl hat unbegrenzt laufen zu können, obwohl er sich nicht von der Stelle bewegt. Synaptische Stimulatoren, die jeder Besucher um den Hals trägt, verstärken seine Empfindungen. In eingeschränktem Rahmen können sie auch Gefühle wie Hunger, Freude oder Zuneigung induzieren. Allerdings sind dieser Beeinflussung Grenzen gesetzt. Der Erfinder der Stimulatoren ist bei einem Selbstversuch, bei dem er mit Angst experimentierte, gestorben. Er konnte seiner eigenen Holosion nicht mehr entrinnen und erlitt in einer eingebildeten Feuerbrunst einen tödlichen Schock. Seitdem messen die Stimulatoren unentwegt die Hirntätigkeit ihrer Träger und schalten sich bei alarmierenden Werten ab.

Die Holosionisten stellen geschichtsträchtige Geschehnisse nach, müssen dabei aber darauf achten, bekannte Persönlichkeiten nicht zu verfälschen. Sie dürfen fiktive Szenarien erfinden, müssen aber die Würde der dargestellten Personen wahren. Man darf zum Beispiel nicht Perry Rhodan als Diktator darstellen, der sein Volk unterjocht und foltert.

Ivar Colorti versucht seit geraumer Zeit, Fernand Beaujean, den Leiter der Truppe, dazu zu bewegen, eine Änderung des Programms zuzulassen. Er ist der Ansicht, daß den Menschen klar gemacht werden muß, daß das Atopische Tribunal Perry Rhodan zu Recht inhaftiert hat, um ein milliardenfaches Sterben zu verhindern. Dazu will er ihnen die Auswirkungen des Weltenbrands näher bringen und ihnen über die Stimulatoren einen tiefen Haß auf Perry Rhodan einimpfen. Doch Fernand Beaujean will sich auf so etwas nicht einlassen.

Da taucht plötzlich eine junge Frau auf, die bei dem etwas schüchternen Fernand Beaujean tiefen Eindruck hinterläßt. Liya Debbouze gelingt es sehr gut, sich in das Vertrauen der Holosionisten einzuschmeicheln. Nur bei Ivar Colorti beißt sie auf Granit. Er hält sie für eine TLD-Agentin, die in Wahrheit hinter ihm her ist. In Wirklichkeit ist Liya Debbouze eine tefrodische Agentin, die einen Anschlag auf die Residenz plant. Sie arbeitet mit ihrem Kollegen Orgon Pernell zusammen, der am Strand des Residenzsees mit einem sprechenden Frisbee Kinder begeistert. Da es offiziell verboten ist, im Residenzsee zu schwimmen, muß er so tun, als würde ihm sein Frisbee immer wieder entgleiten und aus Versehen auf dem See niedergehen.

Liya Debbouze bringt Fernand Beaujean dazu, sie als Figur in eine der Holosionen einzuprogrammieren. An dem Abend, an dem er dafür in seiner Wohnung ihre Gestalt scannt, verführt sie ihn und sorgt dafür, daß er nicht mehr in der Lage ist, das Aufzeichnungsgerät wegzuschließen. In der Nacht bricht Orgon Pernell in die Wohnung ein und nimmt an dem Aufzeichnungsgerät Veränderungen an der Programmierung vor.

Da Ivar Colorti den tefrodischen Agenten nicht in die Quere kommen darf, sucht Liya Debbouze ihn in seiner Wohnung auf, vergewissert sich, daß er keine Hintermänner hat, ermordet ihn und sorgt dafür, daß die Generatoren der Wohnung in die Luft fliegen, sobald jemand die Tür öffnet. Als nun ein TLD-Agent seine Tür öffnet, weil aufgefallen ist, daß Colorti nicht wie üblich bei der Truppe war, explodiert der Generator.

Im Residenzsee bauen sich unterdessen die Nanopartikel, die Orgon Pernells Frisbee an mehreren Stellen im Wasser versenkt hat, zu einer Bombe zusammen.

Andrasch Mikael sorgt dafür, daß Perry Rhodan in der Maske eines angeblich 'hohen Tieres' des TLD unter dem Namen Sean Tikkonova dem engagiertesten Jaj-Jäger des TLD zur Seite gestellt wird. Orion Desch untersucht alle besonders verdächtigen Vorkommnisse, die auf einen Jaj hindeuten könnten. Unter anderem den Mord an Ivar Colorti.

Als die von Orgon Pernell umprogrammierte Holosion zur Aufführung kommt, wird durch einen Unfall eine Panik ausgelöst. Liya Debbouze tötet Fernand Beaujean und alle anderen Mitglieder seiner Truppe und macht sich aus dem Staub. Die Tür zu dem Raum, in dem die panischen Menschen eingeschlossen sind, läßt sich nicht öffnen. Perry Rhodan beschließt, die Energiezufuhr zu kappen, auch wenn dadurch das gesamte Sicherheitssystem für eine Sekunde ausfällt. Diese Sekunde nutzt Orgon Pernell, um sich Zutritt zu Bereichen zu verschaffen, in die er bisher nicht vordringen konnte. Er ermordet einen Sicherheitsbeamten, nimmt sich dessen Uniform und Berechtigungskarte und dringt in die Überwachungszentrale vor. Auch dort ermordet er den Wachhabenden, nimmt dessen Strahler, löscht die Aufnahmen der Überwachungsoptiken und deaktiviert die Ortungsfunktion, die den Aufenthaltsort jedes Wachmanns bestimmen kann.

Perry Rhodan, der die Leichen des Holosionisten-Teams entdeckt, ahnt, daß hier lästige Zeugen beseitigt werden sollten. Doch von was wären die Holosionisten Zeugen gewesen? Ein Sicherheitsbediensteter berichtet ihm, daß in letzter Zeit eine Frau namens Liya Debbouze häufig mit den Holosionisten zusammen war. Sie ist spurlos verschwunden. Perry Rhodan schwant plötzlich, daß ein noch größerer Anschlag bevorsteht und veranlaßt sofort, die Solare Residenz zu evakuieren. Liya Debbouze hat vermutlich einen Komplizen, der die Lücke des Überwachungssystems genutzt hat, um etwas noch schlimmeres als die Ermordung des Holosionisten-Teams zu verüben. Damit das über Terrania schwebende Bauwerk bei einem Anschlag nicht abstürzt, muß es im blitzschnell abgelassenen See landen. Doch mit dieser Aktion spielt Perry Rhodan Orgon Pernell in die Hände. Sobald die Station gelandet ist, explodiert die dort wartende Bombe, so daß eine der Landestützen abknickt. Die Bombe lockt das meiste Sicherheitspersonal in die Tiefe, was ganz nach Pernells Plan ist. Dessen Weg führt nach oben, wo sich die Großpositronik LAOTSE befindet. Im Auftrag Vetris-Molauds will er LAOTSE mit Balpirol-Proteindirigenten verseuchen, so daß die Biopositronik paranoid wird und die Terraner als Feinde betrachtet.

Im allgemeinen Durcheinander gelingt es Orgon Pernell, bis in den Versorgungsbereich der Biopositronik vorzudringen und die dort stationierten Wachhabenden zu erschießen. Als Perry Rhodan in Begleitung Orion Deschs den Toten in der Wachzentrale entdeckt und herausfindet, daß die Ortung der Wachmänner sabotiert wurde, ahnt er, daß der Attentäter beabsichtigt, daß jedermann zum Explosionsort rennt. Und warum? Weil er selbst in entgegengesetzter Richtung unterwegs ist. Also eilen Perry Rhodan und Orion Desch nach oben und laufen in der Versorgungszentrale der Biopositronik in eine Falle. Ein Bewegungsmelder läßt Giftgas ausströmen. Rhodan und Desch brechen sofort zusammen. Doch Perrys Zellaktivator verhindert seinen Tod. Gucky, der Rhodan mental überwacht, teleportiert die beiden gerade noch rechtzeitig in Sicherheit. Perry Rhodan erholt sich schnell genug, um einen erneuten Vorstoß zu wagen. Er erreicht die Versorgungszentrale gerade noch rechtzeitig, um Orgon Pernell davon abzuhalten, sein Werk zu vollenden. Bei einem Feuergefecht kommt der tefrodische Agent ums Leben.

Liya Debbouze bleibt jedoch verschwunden und kann weiterhin Unheil anrichten.

Perry Rhodan, der sich Orion Desch bislang noch nicht als derjenige gezeigt hat, der er wirklich ist, will ihm gegenüber gerade seine Identität preisgeben, als er über sein Kom-Armband von Gucky eine dringende Warnung erhält, Desch seine Identität nicht zu verraten.

Ist der wichtigste Jaj-Jäger des TLD selbst einer?

5. März 2015


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