Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/902: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2908 (SB)


Kai Hirdt

Das Gesetz der Gemeni

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2908


Milchstraße, 12. Juli 1551 NGZ, Terrania.

TLD-Chef Maurits Vingaden schickt vier Agenten des Spezialkommandos Information und Sicherung (KIS) in den Spross YETO. Sie stellen sich wie alle anderen Anwärter für einen Zellaktivator an und gelangen so ins Innere, wo sie auch nicht als Spione enttarnt werden. Alle von ihnen getroffenen Vorsichtsmaßnahmen waren völlig unnötig, da sich die Gemeni nicht dafür interessieren, was die Leute eventuell zu verbergen haben. So können die Agenten einige technische Ausrüstungsgegenstände einschleusen.

Die Oxtornerin Maiwenn Parillaud ist Teamleiterin. Unter ihren Einsatz-Kollegen, dem Hacker Peguy Burns, dem Positronikexperten und Robotologen Bontin Whistler und dem Exobiologen Jonathan Bolajetta, kommt es immer wieder zu Querelen. Da Parillaud erst vor Kurzem von der Flotte in den Geheimdienst gewechselt ist, hat sie ihre liebe Mühe damit, die drei hochspezialisierten Individualisten in Schach zu halten. Sie sind wesentlich schwieriger zu leiten, als die gedrillten Soldaten, an die sie gewöhnt ist.

Parillaud besitzt eine schwache Mutantengabe, die darin besteht, bei Lebewesen, die kein ausgeprägtes Bewußtsein besitzen, Sympathie für sich zu wecken. Sie wird von dem Okrill Cucull begleitet, den sie mit ihrer Gabe gezähmt hat. Eine weitere Paragabe, die sie besitzt, gibt ihr die Möglichkeit, zu spüren, wenn jemand Parafähigkeiten einsetzen will. Dann gibt es eine lokal begrenzte Veränderung in der hyperphysikalischen Hintergrundstrahlung, die sie als ein Psi-Feld bzw. Prä-Feld wahrnimmt.

Die Agenten stellen fest, daß es in den Unterkünften der Applikanten und auch in allen anderen Räumlichkeiten, die betreten werden dürfen, keine normale Technik gibt. Das ganze Schiff besteht aus organischem Material. Allerdings findet Jonathan Bolajetta heraus, daß es in den Wänden ein Netz aus Nervenbahnen und Knotenpunkten gibt, wo er die Transmission und Absorbtion elektromagnetischer und hyperenergetischer Strahlung messen kann. Es sieht so aus, als wäre ein hyperenergetisch aktives Metall in die Wände eingelagert. Die Terraner haben es hier mit einer Biotechnologie zu tun, die ihnen in jeder Hinsicht fremd ist.

Auch das Lebenserhaltungssystem ist interessant: Die Wände nehmen Kohlendioxid aus der Atemluft der Menschen auf und geben Sauerstoff ab. Es scheint sich hier um einen Kreislauf zu handeln: Das Schiff ist auf den Atem der Menschen genauso angewiesen, wie diese auf seinen.

Maiwenn Parillaud hat ein ganz ungutes Gefühl. Sie kann die Absichten der Gemeni, die mit einem völlig unwahrscheinlichen Versprechen eine große Menge Lebewesen an Bord lockt, nicht durchschauen. Immerhin liefern diese Menschen genau das Atemkreislauf-Abfallprodukt, das der Spross zum Überleben braucht. Möglicherweise braucht YETO die Menschen nur, um bei einer Reise durch den Leerraum, in dem er kein Kohlendioxid finden kann, atmen zu können.

Es gibt einen Bereich in dem fremdartigen Schiff, in den keine den Applikanten zugänglichen Wege führen. Jedes Signal des in den Wänden verborgenen Knotensystems führt in diese verbotene Zone.

Whistler und Burns treffen ein weinendes Mädchen, dessen Mutter spurlos verschwunden ist. Die Saenkaris, die sich um die Applikanten kümmern, hätten ihr gesagt, ihre Mutter sei Liquor. Was das bedeutet, müssen Parillaud und Bolajetta erfahren, als sie Zeuge werden, wie ein abgewiesener Schwertkämpfer eine Wand verletzt. Sie umschließt und absorbiert den verzweifelt um sein Leben ringenden Mann. Selbst Cucull, der versucht, den Mann herauszuziehen, kann ihn nicht retten. Hier wird deutlich, wie das von den Gemeni verkündete Gesetz "Wer die Wunde schlägt, muß sie heilen" gemeint ist: Der Spross nimmt das Zellmaterial derjenigen, die ihn verletzt haben, um die verletzten Gefäße zu reparieren und die Wand zu verschließen.

Parillaud macht mit Hilfe Cuculls eine interessante Entdeckung. Okrills können Wärmebilder angeblich bis zu einem Jahr nach einem Ereignis wahrnehmen. Parillaud, die sich dank ihrer Gabe in Cuculls Geist versenken kann, sieht durch dessen Augen, wie vor kurzer Zeit ein Gemen aus der Schiffswand aufgetaucht ist. Der Okrill findet noch mehr Zugänge zum verbotenen Bereich, an denen Gemeni, wenn sie unbeobachtet sind, aus der Wand treten.

Als Parillaud einen Saenkari fragt, warum man manche Bereiche nicht betreten kann, macht sie eine eigenartige Erfahrung. Die Anwesenheit dieses Wesens erzeugt in ihr eine Kälte, die aus ihrem Innern zu kommen scheint. Ohne daß der Gemen sich nach etwas erkundigt hätte, fühlt sie ihre ganze Person in Frage gestellt. Sie fühlt sich gefragt, wer sie denn überhaupt sei, daß sie Erkundigungen einziehen zu können glaubt. Sie zieht sich sofort zurück, da sie dem Impuls, diese Frage wahrheitsgemäß zu beantworten, kaum noch widerstehen kann.

Das Einsatzteam bringt zwei Dutzend Sonden zum Einsatz, doch keine einzige ist in der Lage, verläßlich zu senden. Also müssen sie selbst im Schutz ihrer Deflektoren die Gemeni observieren und finden dabei heraus, daß sich alle sechs Stunden und dreiundvierzig Minuten eine ganze Gruppe Saenkaris durch ein Tor in den verbotenen Bereich zurückzieht. Burns und Whistler folgen ihnen unbemerkt und beobachten, nachdem sie eine Weile durch organisch geformte Gänge gelaufen sind, wie ein Gemen eine Ausbuchtung in der Schiffswand mit Wasser begießt. Dort wächst dann in kürzester Zeit ein neuer Gemen, der sich von einer Art Nabelschnur befreien muß. Peguy Burns nimmt ein Stück des abgerissenen Stängels mit. An anderer Stelle finden die beiden in einer weiteren einer Knospe ähnelnden Ausbuchtung einen Zellaktivator. Diese scheinen hier einfach aus den Wänden zu wachsen. Whistler, der unbedingt einen Zellaktivator will, schickt sich an, ihn herauszuschneiden, doch Burns kann ihn gerade noch davon abhalten. Parillaud hat die Anweisung gegeben, auf gar keinen Fall etwas zu beschädigen.

Nach ihrem furchtbaren Erlebnis, setzt die Teamleiterin Hekéner Sharoun über das in Kenntnis, was sie und ihre Agenten herausgefunden haben. Der Resident ist zwar geschockt, sieht jedoch davon ab, den Spross zu evakuieren. Entweder die Menschen an Bord werden die Geschichte vom fleischfressenden Raumschiff nicht glauben und sich weigern, ohne einen Zellaktivator von Bord zu gehen, oder es bricht eine Massenpanik aus.

Am 18. Juli, nach der Verleihung dreier Zellaktivatoren an die Familie Carell, müssen Parillaud und Bolajetta, die den Saenkaris nicht mehr länger aus den Weg gehen konnten, ihre Bewerbung erläutern. Dabei wirft Parillaud den Gemeni vor, nur leere Versprechungen zu machen und finstere Absichten zu verfolgen. Sie erwähnt den Tod des Schwertkämpfers und will gerade verkünden, was sie über Liquor weiß, als die Gemeni ihr flugs einen Zellaktivator zusprechen, mit der Begründung, sie habe ein starkes Gefühl für Gerechtigkeit, denke an andere und sei bereit sich für sie einzusetzen, selbst wenn sie dabei einen Verlust riskiere. Das seien seltene Eigenschaften, die erhalten bleiben sollten. Parillaud, die niemals damit gerechnet hätte, ist vor Verblüffung zunächst sprachlos. Auch Jonathan Bolajetta, der nur mit wenigen Worten seine Arbeit anpreist, bekommt einen Zellaktivator zugesprochen. Das kommt Parillaud äußerst verdächtig vor.

Als sechs Saenkaris die Agenten umringen und Burns und Whistler dazu drängen, sich um einen Zellaktivator zu bewerben und den Vertrag mit ihrem Blut zu unterschreiben, spürt Parillaud erneut jenes unerklärliche Gefühl, das ihre ganze Existenz in Frage zu stellen scheint. Sie will die stumme Frage, die alle sechs Gemeni gleichzeitig stellen, auch beantworten, kann es aber nicht und bricht zusammen.

Als sie wieder zu sich kommt, begreift sie, daß ihre zweite Mutantengabe angesprochen wurde. Und es überrascht sie nicht, daß auch die beiden anderen Agenten inzwischen einen Zellaktivator zugesprochen bekommen haben. Selbst Whistler, der von sich behauptet, keinen Zellaktivator zu verdienen, weil er ein selbstsüchtiger Mensch sei, und seine Kollegen getäuscht und belogen habe, soll einen bekommen. Er will ihn für seine schwer kranke Frau haben, weil er ohne sie nicht leben kann. Aber diese Zellaktivatoren sind nicht übertragbar. Wütend ruft er dem Gemen, der über die Vergabe entscheidet, hinterher, daß er ihn dann auch nicht haben will. Doch das kümmert den nicht. Parillaud stellt sich ihm in den Weg und will wissen, warum ausgerechnet sie und ihre Kollegen vier Zellaktivatoren bekommen sollen. Darauf meint der Gemen nur, ihr Geviert sei wie ein Korn. Weitere Erklärungen gibt es nicht.

Das Psipotential des Schiffes steigt fortwährend und zwar besonders in der Nähe der Saenkaris. Auf diese Sorte von Gemeni reagiert Parillauds Gabe besonders empfindlich. Sie unterrichtet die Regierung. Alle gesammelten Daten werden an die lunare Großpositronik NATHAN weitergeleitet, die zu dem Ergebnis kommt, daß sich YETO telekinetisch in der Schwebe hält und wahrscheinlich auch teleportieren kann.

Die Saenkaris haben die Eigenschaft, die hyperphysikalische Hintergrundstrahlung zu modulieren. Sie geben die Energie an den Spross ab, als würden sie eine gigantische Batterie aufladen. Spätestens am 19. Juli wird der Akku voll sein. Dann wird man erfahren, was die Gemeni wirklich im Solsystem wollen und was sie die ganze Zeit heimlich vorbereitet haben. Cai Cheung befürchtet, daß eine Psi-Bombe über Terrania hochgehen wird und stellt ein Ultimatum. Der Spross soll umgehend aus dem Solsystem verschwinden. Gleichzeitig gibt sie den Befehl, das fremde Schiff zu evakuieren. Doch nachdem erst wenige Terraner den Spross verlassen haben, verschließt er sich und hebt ab. Er fliegt Richtung Merkur. Die GALBRAITH DEIGHTON VII und drei weitere Schiffe folgen ihm. Als sie einige Warnschüsse abgeben, teleportiert der Spross mit circa 200.000 Geiseln an Bord an einen unbekannten Ort.

31. Mai 2017


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang