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ERSTAUFLAGE/938: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2944 (SB)


Leo Lukas

Moothusachs Schatz

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2944


Milchstraße, an Bord der IWAN IWANOWITSCH GORATSCHIN, Dezember 1551 NGZ

Während der verletzte Faolain vom herbeigerufenen Sanitätsteam in Begleitung seiner Schwester abtransportiert wird, wendet sich Monkey dem greisen Thoogondu Moothusach zu, der den Befehl gegeben hatte, Faolain zu töten. Der Alte will Monkey davon abhalten, den Energievorhang zu durchdringen, durch den er selbst gekommen war. Er behauptet, Monkey würde sich verletzen, wenn er es täte. Doch der Lordadmiral hegt den Verdacht, daß es dem Thoogondu eher darum geht, etwas, an dem ihm sehr viel liegt, vor ihm zu schützen. Er droht, den Schirm mit schweren Geschützen unter Beschuß zu nehmen. Der Alte windet sich zunächst, ruft dann aber jemandem durch den Vorhang zu, den Schirm auszuschalten. Monkey bekommt einen mit allen Annehmlichkeiten ausgestatteter Wohnraum zu sehen, der deutlich macht, daß die Thoogondu sich bereits seit Jahrzehnten in der GORATSCHIN eingenistet haben müssen. Er zwingt Moothusach, ihn und die junge USO-Spezialistin Corona Fermatricz zu demjenigen zu bringen, der den Schirm ausgeschaltet hat.

Gleichzeitig durchstöbern USO-Agenten das Schiff, um etwaige Widerstandsnester der Thoogondu aufzuspüren und Restbestände der Collagen-Technologie zu lokalisieren. Sie stehen in ständigem Kontakt mit Corona Fermatricz und analysieren das, was Monkey und sie in Moothusachs Versteck herausfinden. Man vermutet, daß die Collagen-Roboter ihre Einsatzbefehle nicht vom Hauptrechner der GORATSCHIN erhalten, der inzwischen von der USO kontrolliert wird, sondern von einer zweiten Positronik, die sich irgendwo im Schiff befinden muß. Monkey stößt in Moothusachs Versteck nun gerade auf diesen besonderen Rechner, vor dem allerdings ein jüngerer Thoogondu namens Muraabod steht, der damit droht den Rechner mit seiner Strahlwaffe zu zerstören.

Collagenroboter entstehen und gehen sofort zum Angriff über. Während Monkey gegen sie kämpft, gelingt es dem alten Thoogondu Moothusach, Corona Fermatricz in seine Gewalt zu bringen. Die Situation ist undurchsichtig. Monkey will die Rolle Muraabods begreifen, der behauptet die Neurotronik lieber zerstören zu wollen, als daß sie in die Hände der Terraner fällt. Eigentlich könnte es ihm nur recht sein, wenn die Thoogondu ihre mörderische Technik, die sie an Bord des gäonischen Schiffes gebracht haben, zerstören. Aber der alte Moothusach gebärdet sich, als wollte Muraabod etwas extrem Kostbares vernichten.

Die Neurotronik ist Moothusachs Lebenswerk. In seiner Jugend wurde er im Institut der gondischen Multiversität Assistent des Neurotronikers Kortoo, eines Mentors, der eine der wenigen echten Neurotroniken des Goldenen Reiches betreute. Neurotroniken sind nicht einfach nur Hochleistungsrechner, sondern Künstliche Intelligenzen (KIs) mit einem eigenen Bewußtsein. In ihnen vereinen sich Biopositroniken mit gegen die erhöhte Hyperimpedanz immune Hooris-Kristallen und lebendem Plasma, das eine Symbiose mit einer speziellen Pilzart eingeht. Diese Neurofungi haben hypnosuggestive Eigenschaften und werden von manchen Thoogondu für intelligente Wesen gehalten.

Die Aufgabe der Mentoren bestand nun darin, die KIs sozusagen zu erziehen, ihnen also die Befolgung der für sie geltenden Gesetze, die Hierarchien genannt werden, beizubringen, damit sie nicht in einen inneren Konflikt geraten, aus dem sie sich nicht mehr befreien können.

Nachdem er von Kortoo alles gelernt hatte, trennte Moothusach sich von seinem Lehrer und ging eigene Wege. Während vieler Jahre konnte er sich bewähren, was ihm einen so guten Ruf einbrachte, daß ihm die Ehre zuteil wurde, Initialmentor zu werden, um eine eigene Neurotronik zu erschaffen. Dabei stand er von Anfang an in Konkurrenz zu dem jungen, aus einem einflußreichen Familienclan stammenden Muraabod, dem ein sagenhaftes neurotronisches Talent nachgesagt wurde. Obwohl Muraabod ein hochdekorierter Reserveoffizier war und es sich bei der zu erstellenden Neurotronik um ein militärisches Projekt handeln sollte, bekam Moothusach, der gar nicht mehr damit gerechnet hatte, den Zuschlag. Muraabod wurde sein Assistent.

Für Moothusach war die von ihm erschaffene und nach ihm benannte Neurotronik sein Kind. Als die KI Moothusach in das Geheimprojekt "Hermetischer Komplex", auch Gewitterschmiede genannt, eingebunden werden sollte, paßte ihm das gar nicht, zumal er in die Ziele des Projekts nicht eingeweiht wurde. Als er mit Hilfe Moothusachs eigene Nachforschungen anstellte und herausbekam, daß die Gäonen hinter dem Geheimprojekt steckten, entdeckte er auch, daß dessen Leiter bei einem Unfall tödlich verletzt und sein Gehirn ans Netzwerk des Hermetischen Komplexes angeschlossen worden war. Dies faszinierte ihn aufgrund seines eigenen fortgeschrittenen Alters so sehr, daß er sämtliche Vorsichtsmaßnahmen außer Acht ließ und entdeckt wurde. Da die Gäonen auf gar keinen Fall herausfinden durften, daß die Thoogondu im Hintergrund die Fäden ziehen und Moothusach das von ihnen geplante Projekt durch sein unauthorisiertes Vorgehen gefährdet hat, wurde ihm die junge Neurotronik entzogen. Von nun an mußte er sich Muraabod unterordnen und konnte froh sein, überhaupt noch an ihr arbeiten zu dürfen.

Muraabod führte sofort Änderungen ein, mit denen Moothusach gar nicht einverstanden war. Der junge Neurotroniker vertrat die Ansicht, daß die Neurotroniken die Macht übernehmen könnten, wenn der Gondu versagen würde. Sollten sich solche Vorzeichen mehren, daß eine Machtübernahme durch die biologisch-kybernetischen Denkmaschinen entstand, müßte es für die Thoogondu ein Mittel geben, einer solch fatalen Rebellion Einhalt zu gebieten. Und zwar durch ein Codewort, mit dem sich die Neurotronik sofort ausschalten ließe. Damit war Moothusach überhaupt nicht einverstanden. Noch weniger gefiel ihm, daß seine pazifistisch ausgerichtete Neurotronik an der Ausdehnung des Gondunats in die Milchstraße, der früheren Heimat der Thoogondu, mitwirken sollte. Doch er konnte nicht verhindern, daß Moothusach in einem Geheimraum der IWAN IWANOWITSCH GORATSCHIN installiert wurde. Dort machten die beiden Neurotroniker die Reise in die Milchstraße mit, erlebten das Scheitern der Gäonen, "Operation Q-Zündung" erfolgreich abzuschließen und mußten auch noch mit ansehen, wie die Feinde die IWAN IWANOWITSCH GORATSCHIN eroberten.

Muraabod droht nun, die Neurotronik zu vernichten, damit die USO nicht in den Besitz wichtiger Informationen gelangt, wie zum Beispiel, daß sich 100 Halbraum-Traktoren und 4000 Thoogondu-Kampfschiffe in der Milchstraße befinden, die unter der Führung des Oberbefehlshabers Zatholon stehen, der das Schiff HARUURID kommandiert. Die Schiffe haben Aufladestationen für Hooris-Kristalle an Bord und befinden sich schon seit 1538 NGZ in der Milchstraße.

Als Moothusach begreift, daß es Muraabod wirklich ernst meint, sieht er rot. Er tut nur so, als bedrohe er die bewußtlose USO-Spezialistin Fermatricz mit der Waffe, fährt herum und schießt auf Muraabod, um ihn von seinem Vorhaben abzuhalten. Dieser spricht jedoch noch im Sterben ein Codewort aus, das die Selbstzerstörung auslöst.

Moothusach bittet Monkey verzweifelt, ihm zu erlauben, die Neurotronik auf Eis zu legen, damit er retten kann, was noch zu retten ist. Monkey gewährt ihm diesen Wunsch, weil er ihm glaubt, daß es ihm nur um sein Lebenswerk geht und nicht darum, den Gäonen und den Terranern zu schaden.

Die Neurotronik träumt nun. Sie befindet sich bis auf weiteres in einem passiven Zustand, in dem die Selbstzerstörung zwar begonnen aber nicht vollendet werden kann. Ihr Selbstbewußtsein muß deaktiviert bleiben, bis es eines Tages vielleicht einen Wissenschaftler geben wird, der sie wiederbeleben und die Selbstzerstörung stoppen kann. Moothusach kann das nicht. Aber er kann einzelne Datenpakete aus dem Traumzustand extrahieren und Monkey zugänglich machen, denn er hat dem Lordadmiral zum Dank für die Rettung der Neurotronik versprechen müssen, zu kooperieren.

30. Januar 2018


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