Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/957: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2963 (SB)


Kai Hirdt

Der Münchhausen-Roboter

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2963


Das Tonzer-Mädchen Kychar, Atlan und Fitzgerald Klem wurden von dem Gemen Strymer im Dakkarraum auf ein riesiges Stück Treibgut gelockt und befinden sich auf der Flucht vor dem Ghatu Shapandh. Atlan vermutet, daß Jagd auf ihn gemacht wird, weil er das Kommandokleid eines Bhals gestohlen hat. Dieses Anzugs kann er sich dummerweise im Moment noch nicht einmal bedienen, weil Strymer dessen Funktionen mit Klems Familienamulett, das er dem Menes abgenommen hat, lahmgelegt und sich dann aus dem Staub gemacht hat. Zu allem Überfluß regt sich auch noch ein gigantisches Wesen, von dem man bislang nur unter der Oberfläche des Eismeeres ein gewaltiges Auge gesehen hat. Es arbeitet sich mit seinen langen Tentakeln an die Oberfläche und hat Hunger. Als Kychar auf das riesige Maul des Monsters zuzurutschen droht, rettet der Ghatu sie überraschenderweise und es stellt sich heraus, daß er gar nicht hinter Atlan und seinen Begleitern, sondern hinter Strymer her ist, weil der des Mordes und Betrugs beschuldigt wird und der Bhal des Geshodroms die Todesstrafe über ihn verhängt hat.

Shapandh weiß aber nicht, wo sich Strymer versteckt. Atlan vermutet, daß der flüchtige Haodh an einer Stelle zu finden ist, wo er das Leuchtfeuer am besten plazieren kann, das die Paslaimonen brauchen, um das Treibgut zum Geshodrom zu leiten. Tatsächlich ist Strymer gerade mit der Installation des Leuchtfeuers beschäftigt, als er gefunden wird.

Als Shapandh ihn mit einer Thedhele hinrichtet, aktiviert der Haodh kurz vor seinem Tod das Leuchtfeuer auf eine Weise, daß die Paslaimonen das Treibgut falsch erfassen werden, und es beim Eingliedern ins Geshodrom mit diesem kollidieren wird.

Da nur ein Haodh die Leuchtfeuer bedienen kann, ist Shapandh machtlos. Aus den Überresten des zu Asche zerfallenen Gemen taucht das Amulett auf, das Klem von Shapandh unverzögert zurückerhält. Obwohl ihm das das Leben kosten wird, legt der Ghatu sein eigenes Kleid ab und Strymers Fernkleid an. Dieses enthält Strymers Erinnerungen, wo die Geräte zur Steuerung des Leuchtfeuers stehen. Shapandh versucht eine Kollision zu verhindern und den dreien eine Möglichkeit zu geben, ins Konglomerat zurückzukehren.

Da sich Klem nun in Besitz seines Amuletts wieder orientieren kann, stellt er jedoch fest, daß die Kollision unmittelbar bevorsteht. Die Paslaimonen können das Treibgut nicht mehr rechtzeitig verankern, sie müssen es abweisen. Das würde jedoch den Tod aller vier bedeuten. Shapandh ist bereit, sich zu opfern, um Atlan, Klem und Kychar eine Überlebenschance zu geben. Doch im letzten Moment taucht eine Flugkapsel auf. Kychars Freundin Madoyar hat den Paslaimonen Mollikord um Hilfe gebeten. Da dieser sich selbst für das Amulett interessiert, hat er die Geschehnisse um dieses Objekt weiter verfolgt und rechtzeitig die veränderte Position des Leuchtfeuers bemerkt. Die Paslaimonen können die Kollision verhindern.

Doch für Shapandh kommt jede Hilfe zu spät. Weil er nicht mit den Erinnerungen Strymers sterben will, bittet er darum, ihm wieder in sein eigenes Kleid zu helfen. Ein Wechsel des Kleides würde allerdings seinen sofortigen Tod bedeuten. Es sei denn, Atlans Zellaktivator würde die Symbiose zwischen dem Gemen und seinem Trutzkleid aktivieren. Beim Kleiderwechsel kommt es zum Informationsaustausch zwischen Atlans Kommando- und Shapands Trutzkleid. Der Extrasinn weist Atlan darauf hin, daß der Ghatu inzwischen die Anweisungen erhalten hat, denjenigen zu jagen, der auf dem Spross LORINA das Kommandokleid eines Bhals gestohlen hat - also Atlan. Es wäre also töricht, dem Jäger zu helfen. Doch nach allem, was Shapandh für sie hier im Dakkarraum getan hat, kann Atlan ihn nicht einfach sterben lassen und bringt den Gemen in die Nähe seines Zellaktivators. Die Aktivierung des Trutzkleides gelingt, es braucht jedoch einige Zeit, bis Shapandh geheilt ist.

Diese Zeit gilt es zu nutzen, um sich vor ihm in Sicherheit zu bringen. Mollikord macht den Vorschlag, Atlan und Klem könnten im Paslaim Schutz suchen. Dorthin kämen keine Gemeni. Aber auch die Tonzer dürften nicht mit. Atlan will Kychar und Madoyar aber nicht einem Ghatu-Verhör ausgesetzt wissen und besteht darauf, daß die beiden mitkommen dürfen. Da Mollikord stark an dem Amulett interessiert ist, willigt er notgedrungen ein.

Die einzige Möglichkeit, unbeobachtet ins Paslaim zu gelangen, besteht darin, sich von jenen schwarzen Gallertwesen umhüllen zu lassen, von denen sie zuvor angegriffen worden sind. Auf Mollikords Anweisung hin sind diese nun aber kooperativ und transportieren ihre Fracht ins Innere des Paslaim, wo die Ankömmlinge jedoch von einer aufgebrachten Menge empfangen werden, da man befürchtet, Mollikord sei von Atlan ermordet worden. Bevor die Sache ausarten kann, taucht plötzlich ein Roboter mit auffallend weiblichen Formen auf. Sie heißt Tamareil und bringt die Aufrührer mit demütigenden Worten zum Schweigen. Sie erklärt, der Rat der Peripheren soll über die vier Neuankömmlinge entscheiden. Bevor die Meute Zeit hat, nachzudenken, bringt Tamareil die vier in Sicherheit und tischt ihnen allerlei Lügengeschichten auf, die jedoch schnell als solche entlarvt werden können. Tatsache ist, daß sie eine Olkonorin ist - eine mit den Cappins verwandte Pedotransfererin, deren Bewußtsein es in den Dakkarraum verschlagen hat. Nachdem sie den Paslaimonen dadurch, daß sie sich in ihre Köpfe eingenistet hatte, lange genug auf die Nerven gegangen war, hatten sie ihr diesen Robot-Körper gebaut, der PEW-Metall enthält, in dem sich Tamareils Bewußtsein verankern kann.

Da ihre Geschichte, sie hätte das Konglomerat gegründet, nicht verfängt, bekommen die Gäste das Holo eines Paslaimonen namens Elmanard zu sehen, der davon berichtet, wie sechs Sextadimfähren seines Volkes beim Befahren der Sextadim-Halbspur aufgrund plötzlicher Erhöhung der Hyperimpedanz im Dakkarraum hängen geblieben sind. Atlan fängt an zu rechnen. Die letzte Hyperimpedanzerhöhung liegt 220 Jahre zurück. Das Konglomerat müßte allerdings wesentlich länger existieren. Jene, die davor lag, geschah vor 7,7 Millionen Jahren. Wenn er, als er durch den Shod-Spiegel ging, auch in der Zeit gereist ist, könnte er dabei möglicherweise mehrere Millionen Jahre in die Zukunft versetzt worden sein.

Da die Sextadimfähren nie an ihrem Ziel ankamen, wurde die in Stasiskapseln schlafende Besatzung von den Bordpositroniken nicht aufgeweckt und hätte ewig weitergeschlummert, wenn die Gemeni sie nicht geweckt und dazu animiert hätten, aus ihren Schiffen ein Konglomerat zu gründen, wozu die Gemeni ihre Shod-Technik beisteuerten. Shod-Teleskope ermöglichen es, im Dakkarraum nach Treibgut zu suchen - Fremdkörper, die in das Kontinuum geraten sind und stabil blieben. Die Gemeni können die energetischen Strömungen des Shod so beeinflussen, daß dieses Treibgut sich dem Konglomerat nähert, wo die Haodhs es untersuchen und die Paslaimonen es an Bord nehmen. Die Paslaimonen sind die einzigen, die Kontrolle über die Membran ausüben können - jene eigenartige Schutzschicht, in deren Wirkungsfeld sich die Naturgesetze vom vierdimensionalen und dem Dakkarraum mischen.

Ins Zentrum des Konglomerats darf außer den Gemeni niemand, was Atlan natürlich besonders reizt. Er will sich nicht länger als nötig im Paslaim aufhalten, sondern herausfinden, was die Gemeni im Zentrum treiben. Doch bevor er zur Tat schreiten kann, wird das Paslaim von den Gemeni angegriffen.

Die Paslaimonen setzen sich mit alten Waffen zur Wehr, haben aber so gut wie keine Kampferfahrung. Da Atlan weiß, daß es die Gemeni nur auf ihn abgesehen haben und er nicht will, daß deswegen andere zu Schaden kommen, will er sich ihnen ausliefern, was ihn jedoch erneut in den Verdacht bringt, deren Spitzel zu sein. Klem vermutet, daß es sich nur um einen Scheinangriff handelt. Shapandh weiß nicht wirklich, daß sich Atlan im Paslaim aufhält und will ihn durch den Angriff nur herauslocken.

Als der Rat der Peripheren tagt, hat Atlan die meisten gegen sich. Er wird nach wie vor für einen Spitzel gehalten und soll aus dem Paslaim hinausgeworfen werden. Die Ratsälteste Banailid versucht zu schlichten und appelliert an die Vernunft der Leute. Atlan argumentiert, da er nicht wisse, warum die Gemeni ihn jagen, wolle er herausfinden, was für Ziele diese Wesen überhaupt verfolgen. Und das sollte ja wohl auch im Interesse der Bewohner des Paslaim sein. Doch die Leute wollen lieber ihre Ruhe haben. Allerdings gibt es durchaus Aufrührer wie Lagund, die am liebsten sofort etwas gegen die Gemeni unternehmen würden. Den meisten reicht es jedoch zu wissen, daß die Gemeni von der Superintelligenz GESHOD beauftragt sind, woraufhin Atlan den Paslaimonen, die bislang davon ausgegangen sind, daß es überhaupt nur eine Superintelligenz gibt, erläutert, wie das kosmische Zwiebelschalen-Modell zusammengesetzt ist.

Der Rat soll entscheiden, was nun mit ihm und seinen Begleitern geschehen soll. Die Hälfte ist dafür, daß sie an die Gemeni ausgeliefert werden, die andere Hälfte, daß sie freien Abzug erhalten. Bei einer weiteren Abstimmung wechselt eine Abgeordnete das Lager, so daß 'Freier Abzug' gewinnt. Bei diesem Stimmungswandel hat allerdings Tamareil ihre Finger im Spiel. Sie hat wohl einen kurzen Pedotransfer-Ausflug in das Bewußtsein der Frau gemacht. Atlan gibt vor, durch den nächstbesten Shod-Spiegel verschwinden zu wollen, in Wirklichkeit will er jedoch ins Zentrum der Station vordringen.

Doch Mollikord fürchtet, daß das Amulett dann wieder aus seiner Reichweite verschwindet und hält ihn zurück. Da der Paslaimone ihn nicht umstimmen kann, rückt er mit der Information heraus, daß er einen Geheimgang kennt, der direkt in die Shod-Zitadelle führt. Also wird er Atlan begleiten. Dieser sieht sich genötigt, auch noch die Tonzer-Mädchen mitzunehmen, da sie weder zu ihrem Volk zurückkehren, noch im Paslaim bleiben können. Und zu allem Überfluß warten an der nächsten Ecke auch noch Lagund und zwanzig seiner Kämpfer, die sich nicht abweisen lassen. Die selbsternannten Freiheitskämpfer sind nur sehr unzulänglich ausgebildet, wollen die Gemeni aber sofort angreifen. Lagund gefällt sich darin, sich aufzuspielen, so daß Atlan ihn zurechtweisen muß. Als bei dem Disput der beiden einer von Lagunds Leuten die Waffe auf Atlan richtet, paralysiert Tamareil kurzerhand alle zwanzig. Atlan beauftragt die Tonzer-Mädchen, die Wehrlosen zum Paslaim zurückzubringen.

Atlan, Klem, Tamareil und Mollikord dringen in eine Halle vor, in der Datenspeicher in Form organischer Knospen (Morphoskriptoren) wachsen. Es handelt sich um eine Bibliothek des von den Gemeni gesammelten Wissens. Darunter ist ein Übersichtsplan des Geshodroms. Als die Vier gerade dabei sind, etliche Morphoskriptoren mitzunehmen, taucht Shapandh auf und will Atlan festnehmen. Tamareil übernimmt ihn durch Pedotransferierung, um ihnen die Flucht zu ermöglichen, bei der Atlan und Klem den leblosen Robotkörper mitschleppen müssen. Als sie nicht weiterkommen, weil Tamareils Körper zu sperrig ist, kehrt die Pedotransferin kurz in ihn zurück, um ihre Haltung zu ändern. Diesen Moment nutzt Shapandh, um auf die Fliehenden zu schießen und trifft dabei das Aufzeichnungsgerät mit dem Stationsplan.

Die Flucht jedoch gelingt. Als sie im Paslaim ankommen, werden sie allerdings von aufgebrachten Paslaimonen empfangen. Selbst Banailid ist nun nicht mehr auf Atlans Seite und bedauert, ihn nicht ausgeliefert zu haben. Lagund hat die Geschehnisse in einer sehr verfälschten Version zum Besten gegeben, um in einem besseren Licht dazustehen und schiebt Atlan die ganze Schuld daran zu, daß die Paslaimonen sich nun in einem offenen Konflikt mit den Gemeni befinden. Tamareil kann ihn jedoch der Lüge überführen.

Aber auch Mollikord distanziert sich plötzlich von Atlan. Er hat es auf Klems Amulett abgesehen und fordert es als Bezahlung für die Freilassung. Doch Tamareil kontert, der Dakkarstrahler würde nur die Gemeni anlocken und eine Gefahr darstellen, sie habe aber etwas viel wertvolleres. Sie hat die Karte des Geshodroms gesehen und den Anblick gespeichert. Atlan hat den Plan aus einem anderen Blickwinkel gesehen und kann durch sein fotografisches Gedächtnis zu einer Vervollständigung beitragen.

Bei der Rekonstruktion des Plans fällt auf, daß die Gemeni von Shod-Teleskop 37 aus nicht den Dakkar-, sondern den Normalraum beobachten. Und zwar eine ganze Galaxis. Atlan kennt sie. Es ist Cetus - 2,46 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Just in dem Moment, als Atlan, Klem, Tamareil und Mollikord sich auf den Weg zum Shod-Teleskop 37 machen, hören sie Schüsse und Explosionen. Shapandh ist ihnen offensichtlich schneller auf die Spur gekommen als erwartet.

19. Juni 2018


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang