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ERSTAUFLAGE/980: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2986 (SB)


Leo Lukas

Sonnenmord

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2986


Hundertsonnenwelt der Posbis, Juni 1552 NGZ

Die GALBRAITH DEIGHTON VII und der onryonische Raumvater SOOZORD sind seit vier Wochen auf dem Weg zu Hundertsonnenwelt der Posbis, die das Angriffsziel einer Thoogondu-Mission namens HARUURID sein wird. Der Posbiraumer BOX-11211 ist zurückgefallen, weil seine Triebwerke nicht zu einem so schnellen Flug fähig sind. Unterwegs passieren die beiden Schiffe einen Pulk von vier nahe beieinander stehenden Raumschiffswracks, von denen ein Notruf ausgeht. Das Eigenartige an der Sache ist, daß ein winziger Teil der durch Explosionen zerstörten Schiffe noch im Linearraum festhängt. Sie scheinen aus weiter Entfernung kommend hier an dieser Stelle materialisiert zu sein, was sie aus eigener Kraft eigentlich gar nicht hätten schaffen können. Die Onryonen haben in ihren Archiven dieses hyperphysikalische Phänomen dokumentiert. Tropar Lendellec mutmaßt, daß der Slingshot-Effekt, ein Schleuder- oder peitschenschlagartiger Beschleunigungs-Effekt, mittels dessen die Wracks gleichzeitig an diesen Ort versetzt wurden, unter Aufbietung aller Restenergien und zu einem gewissen Teil durch die Opferung von Vitalenergie ausgelöst wurde. So wollte sich die Besatzung offenbar vor einer Gefahr in Sicherheit bringen. Ein winziger Teil ihrer Existenz hängt aber nach wie vor im Linearraum fest.

Da die Onryonen Experten auf dem Gebiet der Librationszone sind, des schmalen Streifens zwischen der vierten und der fünften Dimension, den sie selbst On-Raum nennen, nähert sich die SOOZORD dem Raumschiffsfriedhof. Perry Rhodan, der das Phänomen auch untersuchen will, ist mit an Bord. Man hofft, Informationen gewinnen zu können, woher die Schiffe kamen. Wie man an Bord der GALBRAITH DEIGHTON herausgefunden hat, ist die Space-Jet, die sich unter den Wracks befindet, ein Beiboot der LEIF ERIKSSON, die im Jahre 1333 NGZ im Sternenozean von Jamondi unter der Führung Atlans unterwegs gewesen war. In den Archiven ist vermerkt, daß dieses Beiboot im Tan-Jamondisystem von Atlan an verbündete Kräfte übergeben worden ist.

Ein Warnsignal veranlaßt Tropar Lendellec zum sofortigen Rückzug. Das hyperphysikalische Phänomen, das die Wracks umgibt, erzeugt eine lokale Zeit-Anomalie. Die SOOZORD hat sich bereits eine Minute innerhalb dieser Zone befunden. Außerhalb davon sind acht Stunden vergangen. Unter diesen Umständen sieht man von einer Erkundung ab. Die GALBRAITH DEIGHTON und die SOOZORD fliegen weiter, lassen aber zur weiteren Erkundung der Halbraumzeit-Anomalie ein Beiboot, den Kreuzer KARL PASCHER, zurück, auf dem sich auch Wissenschaftler der Onryonen befinden.

Am 28. Juni 1552 NGZ kommen die GALBRAITH DEIGHTON und die SOOZORD 320.396 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt bei der Hundertsonnenwelt an. Die Posbis haben nach Perry Rhodans Warnung alle entbehrlichen Fragmentraumer bereits wieder zurückgerufen, um ihre Welt zu schützen. Das Zentralplasma hat auch die LFG um Unterstützung gebeten. Hekéner Sharoun schickt einige hundert Einheiten, die am nächsten Tag eintreffen.

Der Matten-Willy Helikon wird von Perry Rhodan instruiert, ein Forschungsteam zusammenzustellen, das sich unauffällig auf der Hundertsonnenwelt umschauen und herausfinden soll, ob das Zentralplasma möglicherweise bereits von den Thoogondu unterwandert ist. Helikon wählt neben der terranischen Technobiologin Orla Trant und dem epsalischen Raumlandesoldaten Spartakus Galouye, den Swoon Erasteban Krolok, die Ertruserin Aglaja Mohsen, die mit einer Posbi verwandte Mitchimu Siderip und den Posbi Königssitz aus, der sich so nennt, weil er sich mit Vorliebe als barocker Ohrensessel darstellt - allerdings mit geländegängigen Panzerketten ausgestattet. Durch sein Aussehen wird er meist unterschätzt und kann seine immensen Spürfähigkeiten aus dem Hintergrund heraus einsetzen.

Man fängt in der Stadt Suntown mit der Suche an, kann aber keine Hinweise auf eine Infiltration finden. Allerdings fällt Königssitz auf, daß es auf dem Kontinent K-Süd in den letzten fünf Jahren einen starken Zuzug von Posbis gegeben hat, die nicht für das Zentralplasma arbeiten, sondern als Künstler tätig sind. Dies ist dem Zentralplasma verborgen geblieben, was sehr ungewöhnlich ist.

Das Einsatzteam sucht diesen Ort auf, zu dem in letzter Zeit viele an Kreativblockade leidende Posbis gekommen sind, weil sich die Kunde verbreitet hat, daß sie hier wieder lernen können, schöpferisch tätig zu sein. Als sich Aglaja Mohsen der Kommune im Gleiter nähert, verspürt sie einen starken Widerwillen weiterzufliegen. Bis auf Königssitz, der den Bioanteil seines Plasmas abgekoppelt hat, haben alle Schwierigkeiten, ein Objekt anzuschauen, das sich in der Mitte der Kommune befindet. Es ist ein weiß schimmernder Kubus mit 137 Metern Kantenlänge. Von ihm geht ein hypnosuggestiver Einfluß aus, der seit fünf Jahren verhindert, daß das Zentralplasma auf das Objekt aufmerksam wird. Die Posbis nehmen es als Kunstwerk wahr, das geeignet ist, blockierte Inspirationen zu wecken.

Nur Königssitz bemerkt, daß hier eine Beeinflussung stattfindet. Er bittet Perry Rhodan um Hilfe, der als einziger Mentalstabilisierter gerade abkömmlich ist. Dieser identifiziert den Kubus als Raumschiff der Weißen Zeé aus der Galaxis Sevcooris.

Viele Jahre zuvor bekommt ein Zeé auf dem Batazeé 2, dem bislang vorletzten planetaren Ableger der Zeés in der Galaxis Sevcooris, seine erste Manschette verliehen. Er darf sich fortan 1jung nennen und wird von 119jung betreut. Die Zeés sind drei Meter lange und 50 Zentimeter durchmessende Würmer, die durch Knospung aus einem großen Mutterorganismus hervorgegangen sind. Sie hüllen sich im Laufe ihres Lebens in immer mehr ringförmige Manschetten, die irgendwann eine lebensverlängernde Rüstung darstellen. Wenn diese Rüstung vervollständigt ist, haben sie keinen eigenen Willen mehr, sondern funktionieren nur noch. Die Rüstungen geben endogene Botenstoffe ab, mit denen aufmüpfige Zeé zufriedengestellt werden. So werden Zweifel schon im Keim erstickt. Und die Thoogondu, die die Zeé dazu mißbrauchen, auf der Hundertsonnenwelt Sabotageakte zu verüben, haben ein leichtes Spiel. Sie können die Zeé über diese Rüstungen auch töten, wenn es ihnen erforderlich erscheint.

Perry Rhodan initiiert eine nähere Untersuchung des Kubus', der mindestens 150 Jahre alt ist. Königssitz soll weitere Posbis dazu bringen, ihren Bioanteil zu isolieren und das Objekt zu beobachten. Außerdem wird das Datenmaterial der letzten Jahre nach verborgenen Hinweisen auf den Kubus abgesucht. Diese zeitraubende Aktion wird von einer Eilmeldung aus der GALBRAITH DEIGHTON unterbrochen, die den Ausfall einer Kunstsonne meldet. Die permanente Kunstsonnenbeleuchtung der Hundertsonnenwelt sorgt nicht nur für ständige Helligkeit, sondern auch für eine gleichbleibende Wärme von 23 Grad Celsius. Die 200 Atomsonnen bestehen aus Plasma, das durch ein künstliches Gravitationsfeld zusammengehalten wird. Wenn eine Sonne erlischt, vergeht das darin befindliche Plasma unwiederbringlich. Da niemand weiß, von wo aus der feindliche Angriff erfolgt ist, läßt Perry Rhodan den weißen Kubus mit Raumsoldaten und TARA-Kampfrobotern stürmen.

Der inzwischen zu 39jung aufgestiegene Zeé löst die höchste Alarmstufe aus und hört in seinem Nerven- und Denkzentrum die Frage "Bist du bereit zur Selbstauflösung?", was er verneint. "Das ändert nichts" ist das letzte, was er noch hört. Die Thoogondu wollen nicht, daß die Zeé gefangen genommen werden und dann Informationen über die Pläne zur Schwächung der Hundertsonnenwelt preisgeben können. Perry Rhodan kann nicht verhindern, daß sich ein autarkes Segment aus dem Kubus heraussprengt und fliehen kann. Sein Team muß gegen ein halbes Dutzend Rote und Weiße Zeé kämpfen, die sich nicht paralysieren lassen. Später stellt sich heraus, daß die Wesen in den Rüstungen bereits tot waren und man gegen die Rüstungen selbst gekämpft hat. Anschließend läuft die Selbstzerstörung des Mutterschiffes an, die zu einer Implosion führt. Perry Rhodan und seine Begleiter haben nur wenige Sekunden Zeit, es zu verlassen.

Unmittelbar darauf meldet Anna Patoman die ersten Einheiten der Thoogondu, die nahe der Hundertsonnenwelt materialisiert sind. 2000 Kampfschiffe greifen die Posbi-Welt an und zerstören weitere Kunstsonnen.

Mehrere gondische Leerraumfähren halten auf das Zentralplasma zu. Wenn es ihnen gelingt, den Abwehrriegel zu durchbrechen und auf der Hundertsonnenwelt zu detonieren, könnte das Zentralplasma getötet werden. Im gemeinsamen Abwehrkampf der GALBRAITH DEIGHTON, der SOOZORD und einigen arkonidischen GWALON-Kelchen können diese fliegenden Bomben unschädlich gemacht werden.

Gleichzeitig melden Erasteban Krolok und seine Kollegen, die Perry Rhodan instruiert hatte, das geflohene Würfelsegment zu suchen, daß sie fündig geworden sind. Doch die Vernichtung einer fünften Atomsonne kann nicht mehr verhindert werden. Allerdings sind die Zeé ebenfalls tot, als man sie überwältigen kann. In ihren Rüstungen befindet sich nur noch weiße Flüssigkeit.

Die starke Gegenwehr der vereinten Milchstraßenraumer führt dazu, daß die Thoogondu sich zurückziehen. Kurz darauf trifft das USO-Schiff HARL DEPHIN mit Monkey, Moothusach und Puorengir an Bord ein. Die beiden Thoogondu setzen auf die GALBRAITH DEIGHTON über und wollen helfen, Puorengirs Zwillingsbruder zu stoppen, der die Invasion der Milchstraße anführt.

Einer der Posbis, die in der Kommune von K-Süd wieder Lebensmut gefaßt hatten, betrauert den Verlust seiner Inspirationsquelle. Da spürt er plötzlich einen fremden Bewußtseinssplitter in sich, der von einem total erschöpften Wesen stammt, das sehr weit gereist ist. Dieses Wesen bittet um Zuflucht, bis es sich so weit erholt hat, um wieder daranzugehen, die Potentiale seiner Keimzelle zu entfalten. Der Posbi ist einverstanden.

16. November 2018


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